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Massenprotest: Berlusconi lässt in Rom demonstrieren

Acht Tage vor den Regionalwahlen sind zehntausende Anhänger des umstrittenen Regierungschefs auf die Straße gegangen. Das Motto: "Liebe siegt immer über Neid und Hass".

Zehntausende Italiener strömten am Samstag auf die Piazza San Giovanni in Rom, um in einer nationalen Solidaritätskundgebung dem konservativen Berlusconi und seiner Regierungspartei "Volk der Freiheit" (PdL) den Rücken zu stärken.

"Die Liebe siegt immer über Neid und Hass", diesen Slogan hatte die Mitte-Rechts-Partei für ihre Kundgebung ausgegeben. Sie wirft der Linken vor, Berlusconi "hasserfüllt" zu verfolgen. Die PdL-Organisatoren verkündeten, mehr als eine Million hätten sich in Rom versammelt. Eine unabhängige Schätzung gab es zunächst nicht.

"Wir gehen nicht oft auf die Straße, aber dieses Mal war es absolut notwendig, dass wir uns gegen die Attacken der Linken und ihrer Magistraten wehren", rief Berlusconi seinen Anhängern zu. "Wir sind hier, damit uns unser Recht auf Wahlfreiheit garantiert wird. Mit Euch wird Liebe und Freiheit siegen."

Die Opposition sei nicht in der Lage zu regieren, strebe aber zusammen mit linken Richtern an, ihn, Berlusconi, zu Fall bringen, sagte der Regierungschef seinen Anhängern. "Wir sind hier, um auf die seit zwei Monate währenden ungerechten und ausfallenden Angriffe zu antworten."

Mit der Kundgebung protestiert das Berlusconi-Lager auch gegen den Ausschluss von Kandidaten der Regierungspartei von der Kommunalwahl in zwei Regionen, darunter die wichtige Hauptstadtprovinz Lazio. Die Parteifreunde von Berlusconi hatten ihre Wahlliste nicht fristgerecht eingereicht, weshalb sie von der Abstimmung ausgeschlossen wurden. Das Oberste Verwaltungsgericht erklärte ein Dekret von Berlusconi für ungültig, mit dem der Regierungschef eine Teilnahme seiner Parteifreunde in den beiden Provinzen dennoch ermöglichen wollte.

Vor dem Hintergrund von Affären und Korruptionsprozessen hat Berlusconis Popularität in Umfragen zusätzlich einen Dämpfer bekommen. In den letzten Wochen hatte die linke Opposition mehrfach Zehntausende von Menschen gegen Berlusconi auf die Straße gebracht. Zwei Jahre nach der Wahl Berlusconis zum Regierungschef und drei Jahre vor dem nächsten nationalen Urnengang sind die Abstimmungen in 13 der 20 Regionen ein wichtiger Stimmungstest für den umstrittenen Premier.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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