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Politik: Maul- und Klauenseuche: Angst vor Epidemie wächst

Paris/London/Berlin (AP). Neun Verdachtsfälle der Maul- und Klauenseuche in Frankreich haben die Furcht vor einem Übergreifen der Seuche auf den europäischen Kontinent geschürt.

Paris/London/Berlin (AP). Neun Verdachtsfälle der Maul- und Klauenseuche in Frankreich haben die Furcht vor einem Übergreifen der Seuche auf den europäischen Kontinent geschürt. Landwirtschaftsminister Jean Glavany ordnete am Montag drastische Maßnahmen an: Die betroffenen Höfe wurden abgeriegelt, die Tiertransporte landesweit eingeschränkt und der Export von Schafen verboten. In Dänemark stellten die Behörden sieben Betriebe vorsorglich unter Quarantäne, in Belgien wurde nach dem MKS-Alarm vom Wochenende Entwarnung gegeben.

Hintergrund: Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Maul- und Klauenseuche

In Brandenburg wurden wegen MKS-Verdachts ein Schweinemastbetrieb und ein Schlachthof vorsorglich gesperrt. Wie das Landwirtschaftsministerium in Potsdam am Montag mitteilte, waren bei einem geschlachteten Schwein unklare Krankheitssymptome festgestellt worden. Dagegen gaben die Behörden in Nordrhein-Westfalen vorläufig Entwarnung: Der MKS-Verdacht im Kreis Neuss bestätigte sich laut Landesagrarministerium nicht. Derweil äußerte sich der Grünen-Europapolitiker Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf überzeugt, bis Ende der Woche werde Klarheit über das befürchtete Übergreifen der in Großbritannien ausgebrochenen Seuche auf den Kontinent herrschen. Wegen der möglichen Ausbreitung werden die Bundesländer laut Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) die Sperrung der Viehsammelstellen verlängern.

Glavany erklärte, Tests hätten bei mehreren Schafen den "starken Verdacht auf Maul- und Klauenseuche" erbracht. Die bereits getöteten Importtiere aus Großbritannien hatten nach dem Kontakt mit infizierten Schafen Antikörper im Blut, wie Gesundheitsminister Bernard Kouchner im Radio Europe-1 erklärte. Es wäre ein Wunder, wenn Frankreich bei der Tierseuche ungeschoren davon käme. Glavany sprach von einem Beweis, dass der Virus in Frankreich angekommen sei. Es sei aber noch nicht erwiesen, ob die Tiere tatsächlich erkrankt gewesen seien. Als Konsequenz untersagte er alle Transporte von Schafen in Frankreich für zwei Wochen. Die Tiere dürfen nur unter scharfen Kontrollen in Schlachthäuser gebracht werden. Um die neun Höfe in den Departements Cher, Oise, Mayenne, Seine-Saint-Denis und Vienne wurden Sperrbezirke eingerichtet. In einem Radius von drei Kilometern müssen sich alle Personen und Fahrzeuge einer Desinfektion unterziehen.

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