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Politik: Maul- und Klauenseuche: Viehkontrollen verschärft

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat sich trotz der drastischen Gegenmaßnahmen in Großbritannien weiter ausgebreitet. Auf dem europäischen Festland versuchten die Veterinärbehörden, ein Übergreifen der Seuche mit scharfen Kontrollen zu verhindern.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat sich trotz der drastischen Gegenmaßnahmen in Großbritannien weiter ausgebreitet. Auf dem europäischen Festland versuchten die Veterinärbehörden, ein Übergreifen der Seuche mit scharfen Kontrollen zu verhindern. In Frankreich wurden wie in Deutschland alle Viehmärkte ausgesetzt. Nach Deutschland und Belgien meldeten auch Frankreich und Dänemark Antikörper bei Klauentieren. Gegenproben verliefen jedoch bislang durchgehend negativ, so dass die Behörden Teilentwarnung geben konnten. In Dänemark werden die Ergebnisse aber erst am Montag vorliegen. In Großbritannien wurden am Wochenende über ein Dutzend neue Fälle der hoch ansteckenden Seuche gemeldet, die Zahl der betroffenen Betriebe stieg auf 57. Unterdessen wurde auf der Insel Frischfleisch knapp, so dass die Regierung Viehtransporte aus seuchenfreien Gebieten auf Antrag wieder zuließ.

In Deutschland, Belgien, Irland und Frankreich hatten sich alle Verdachtsfälle auf Maul- und Klauenseuche bislang nicht bestätigt. Der Verdacht war durch die Feststellung von MKS-Antikörpern ausgelöst worden, die jedoch nicht zwangsläufig auf erkrankte Tiere hinweisen. Sie gelten jedoch als ein sicherer Hinweis, dass die Tiere mit der Seuche Kontakt hatten. Nach den negativen Gegenproben konnten die Sperrbezirke um die betroffenen Höfe aufgehoben werden. Die Sperrung von Viehmärkten und Sammelstellen soll in Deutschland und Belgien jedoch verlängert werden, auch Frankreich verhängte ein entsprechendes Verbot. In Belgien wurde zudem der Zoo von Antwerpen wegen eines MKS-Verdachtsfalls in der Region "aus Vorsichtsgründen" für drei Tage geschlosssen.

Experten fürchten dennoch, dass die Seuche auf das europäische Festland übergreifen könnte. Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) bezweifelte im ZDF, dass MKS an Deutschland vorübergehen werde. Auch der französische Gesundheitsminister Bernard Kouchner sagte, es wäre "ein wahres Wunder", wenn die Seuche das europäische Festland verschonen würde. Dem "Journal du Dimanche" sagte er, es sei in der Vergangenheit gegen die Rinderkrankheit BSE möglicherweise zuviel und gegen die anderen Gefahren nicht genug unternommen worden. Unterdessen wurde in Großbritannien wegen der Massenvernichtung von Tieren und dem Transportverbot Frischfleisch knapp.

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