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Politik: Mazedonien: Armee weitet Offensive gegen Rebellen aus

Die mazedonische Armee hat ihre Offensive gegen albanische Rebellen im Norden des Landes am Freitag ausgeweitet. Spezialeinheiten gingen seit dem Morgen mit schweren Waffen gegen Stellungen albanischer Extremisten vor, die zwischen Zivilisten Deckung suchten, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Die mazedonische Armee hat ihre Offensive gegen albanische Rebellen im Norden des Landes am Freitag ausgeweitet. Spezialeinheiten gingen seit dem Morgen mit schweren Waffen gegen Stellungen albanischer Extremisten vor, die zwischen Zivilisten Deckung suchten, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zwei ältere Männer wurden bei Angriffen auf die Ortschaft Slupcane getötet, wie vom Roten Kreuz bestätigt wurde. Unterdessen verwüstete ein Sprengsatz ein albanisches Restaurant in der Hauptstadt Skopje.

"Die mazedonischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe mit größerer Intensität fort. Bei den Attacken wurden schwere Artilleriewaffen und Hubschrauber des Typs M-24 eingesetzt", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Georgi Trendafilov. Er warf den Rebellen vor, etwa 3500 Dorfbewohner in ihren Häusern als "menschliche Schutzschilde" zu missbrauchen.

Dagegen erklärten Albaner in den beschossenen Ortschaften Vaksince und Slupcane telefonisch, es seien auch Wohnhäuser getroffen worden. Der Bürgermeister der Ortschaft Lipkovo, Husamedin Halili, sagte nach albanischen Angaben, kaum einer der Dorfbewohner in der Region sei dem Regierungsultimatum zur Räumung des Kampfgebietes gefolgt.

In der Hauptstadt Skopje war die Lage gespannt, aber ruhig. Bei der Explosion in dem albanischen Restaurant habe es keine Verletzten gegeben, teilte die Polizei mit. Der Anschlag auf das Restaurant "Palma" wurde gegen ein Uhr verübt. Die Rebellen der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) drohten unterdessen, bei einer Eskalation weitere Einheiten in den Landesteilen zu aktivieren, in denen mehrheitlich Albaner leben. "Wir werden auftauchen, und ohne die Erfüllung unserer Forderungen wird es kein Zurück geben", sagte der Rebellenkommandeur "Sokoli" der kosovo-albanischen Zeitung "Zeri". Der politische Führer der Rebellenorganisation, Ali Ahmeti, forderte den mazedonischen Präsidenten Trajkovski zu Verhandlungen auf. Die Rebellen seien bereit, einen Waffenstillstand zu erklären.

Die Armee hatte am Donnerstag wenige Stunden nach einem tödlichen Angriff auf zwei ihrer Soldaten im Norden des Landes die neue Offensive begonnen. Mit dem Einsatz soll die Region nördlich von Kumanovo von Terroristen "gesäubert" werden, wie ein Regierungssprecher in Skopje erklärte.

Nach der neuen Eskalation der Gewalt auf dem Balkan wird NATO-Generalsekretär George Robertson am kommenden Montag nach Mazedonien reisen. Gemeinsam mit dem EU-Beauftragten für Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, werde Robertson hohe Politiker in Skopje treffen, teilte die NATO mit. Robertson hatte sich bereits am Donnerstag "entsetzt und zutiefst besorgt" über die tödlichen Angriffe auf Soldaten in Mazedonien gezeigt.

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