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Politik: Mazedonien: Der Mann aus der Schuhfabrik: Der dänische General Gunnar Lange soll die Entwaffnungs-Aktion leiten

"Klein, aber oho", sei der Beitrag Dänemarks zur Nato, meint ein deutscher Offizier im militärischen Hauptquartier der Allianz im belgischen Mons anerkennend. Es hat in Brüssel deshalb auch niemanden verwundert, dass ausgerechnet ein General aus dem kleinen Nato-Mitgliedsland, das mehr für seinen Aquavit bekannt ist als für militärische Großtaten, die Truppen des Atlantischen Bündnisses in Mazedonien führen soll.

"Klein, aber oho", sei der Beitrag Dänemarks zur Nato, meint ein deutscher Offizier im militärischen Hauptquartier der Allianz im belgischen Mons anerkennend. Es hat in Brüssel deshalb auch niemanden verwundert, dass ausgerechnet ein General aus dem kleinen Nato-Mitgliedsland, das mehr für seinen Aquavit bekannt ist als für militärische Großtaten, die Truppen des Atlantischen Bündnisses in Mazedonien führen soll. Die Dänen stellen im Kosovo einen kleinen harten Kern von Aufklärungseinheiten, der mit Leopard-Panzern ausgerüstet ist und in der KFOR großen Respekt genießt.

Die Aufgaben von General Gunnar Lange, der den Oberbefehl über die Nato-Operation "Essential Harvest" in Mazedonien übernehmen wird, lagen bisher zwar eher auf diplomatisch-organisatorischem Gebiet. Da der 58jährige Däne aber nicht nur über langjährige Erfahrung in der internationalen Zusammenarbeit der Nato verfügt, sondern auch mit der zerklüfteten politischen Landschaft Mazedoniens vertraut ist, war er genau der richtige Mann, als Nato-Generalsekretär Robertson einen erfahrenen "Militärdiplomaten" für den heiklen Posten suchte.

Während die 3500 Mann der Nato, die im Verlauf von 30 Tagen die Waffen der albanischen Rebellen einsammeln sollen, noch auf das grüne Licht des Nato-Rats warten, befindet sich ihr künftiger Chef nämlich schon im Lande. Seit dem Frühjahr amtiert der dänische Nato-General als Kommandeur des rückwärtigen Hauptquartiers der KFOR in der ehemaligen Schuhfabrik "Gazella" vor den Toren Skopjes. Auf diesem Posten ist er sowohl für den reibungslosen Nachschub für die KFOR im Kosovo zuständig als auch für die Zusammenarbeit mit den Regierungen der vier Staaten, durch die täglich rund 1000 Lastwagen der Nato rollen: Griechenland, Albanien, Bulgarien - und vor allem Mazedonien.

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