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Erwin Sellering

© dpa

Mecklenburg-Vorpommern: Erwin Sellering zum neuen Ministerpräsidenten gewählt

Erwin Sellering ist neuer Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern. Der Schweriner Landtag wählte den SPD-Politiker mit 40 von 69 abgegeben Stimmen. Die NPD hatte einen eigenen Kandidaten aufgestellt. Er erhielt alle sechs Stimmen der rechtsextremen Landtags-Fraktion.

Mecklenburg-Vorpommerns Landtag hat den bisherigen Sozialminister Erwin Sellering (SPD) am Montag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Sellering erhielt 40 der 69 abgegebenen Stimmen. Die Koalition aus SPD und CDU, die Sellering fortsetzen will, verfügt im Parlament über 45 Sitze. Sechs Stimmen entfielen auf den Fraktionsvorsitzenden der NPD, Udo Pastörs, der als Gegenkandidat angetreten war. Eine Stimme war ungültig.

Sellering ist Nachfolger von Harald Ringstorff (SPD), der am Samstag nach zehn Jahren aus Altersgründen aus dem Amt geschieden war. Der 58-jährige Sellering ist auch SPD-Landesvorsitzender.

Sellering steht im Ruf, ein kommunikativer Teamspieler zu sein

Mit Erwin Sellering übt erstmals ein Politiker aus dem Westen das höchste Regierungsamt in Mecklenburg-Vorpommern aus. Ringstorff hatte den gebürtigen Westfalen 1998 als Abteilungsleiter in die Staatskanzlei geholt, ihn zwei Jahre später zum Justizminister gemacht und 2006 an die Spitze des Sozialressorts berufen. Strikte Loyalität förderten den Aufstieg. Doch ergriff Sellering auch beherzt seine Chance. So im April 2007, als der glücklose Agrarminister Till Backhaus den Parteivorsitz abgab und sich damit aus der Reihe der potenziellen Ringstorff-Nachfolger verabschiedete.

Wie Ringstorff gilt auch Sellering als Pragmatiker ohne ideologische Scheuklappen. Doch im Gegensatz zu dem oft als eigenwillig und stur beschriebenen Mecklenburger eilt dem 58-jährigen Westfalen der Ruf eines kommunikativen Teamspielers voraus. "Nur eine gute Mannschaft ist auf Dauer erfolgreich", lautet sein Wahlspruch. Dabei setzt er auch auf Nachwuchspolitiker, was ihm großen Rückhalt bei den Jusos verschafft.

Bundesweit für Schlagzeilen hatte Sellering als Justizminister mit seinem Vorstoß gesorgt, DNA-Analysen in der Verbrechensbekämpfung und -vorbeugung noch stärker zu nutzen. Zuletzt profilierte er sich mit seiner konsequenten Haltung zum Nichtraucherschutz sowie Forderungen zur Ost-West-Angleichung der Renten und umfassenderen Kinderbetreuung. (nis/dpa/AFP)

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