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Politik: Mehr als 100 Taliban getötet

Schwere Gefechte im Süden Afghanistans

Kabul - Bei schweren Gefechten zwischen radikal-islamischen Taliban und Sicherheitskräften sind im Süden Afghanistans mehr als 100 Aufständische ums Leben gekommen. Wie die Regierung der Unruheprovinz Helmand mitteilte, attackierten Taliban-Kämpfer in der Nacht zum Sonntag Polizeiposten nahe der Hauptstadt Lashkargah.

Afghanische Soldaten hätten das Feuer erwidert und mindestens 62 Aufständische getötet. Auch Flugzeuge der Internationalen Schutztruppe Isaf seien zum Einsatz gekommen. Nach Angaben der Nato-geführten Isaf wurde ein „Großangriff“ der Taliban verhindert.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat angesichts der sich verschärfenden Sicherheitslage im Land unterdessen den Posten des Innenministers neu besetzt. Wie das Präsidialamt am Samstag in Kabul mitteilte, übernimmt Erziehungsminister Mohammed Hanif Atmara den Posten des bisherigen Amtsinhabers Sarar Ahmed Mokbel. Dieser hatte das Innenressort seit der Regierungsbildung Ende 2004 geleitet. Hintergrund ist die als ungenügend kritisierte Reform der Polizei, die weithin als korrupt und wenig effektiv gilt. In Afghanistan sind rund 80 000 Polizisten im Einsatz. Anders als die afghanischen Streitkräfte tun sie auch in den entlegensten Gebieten Dienst und sind deshalb häufig Angriffen der Taliban ausgesetzt. Allein in diesem Jahr wurden schon mehr als 750 Polizisten getötet.

Im Nordwesten Pakistans wurden unterdessen vier prominente Taliban-Gegner enthauptet aufgefunden. Wie ein Sprecher der Regionalbehörden am Samstag mitteilte, lagen die Leichen in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan an einem Straßenrand im Bezirk Bajaur. Die Taliban-Gegner, traditionelle Chefs in den dortigen Stammesgebieten, hatten zuvor an einem Treffen teilgenommen, bei dem Strategien im Kampf gegen die fundamentalistischen Taliban besprochen wurden.

Bei einem Raketenangriff einer mutmaßlichen US-Spionagedrohne wurden in Pakistan mindestens vier Menschen getötet. Den Angaben zufolge wohnte in dem attackierten Gebäudekomplex der Taliban-Kämpfer Omar Daraz. dpa/AFP

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