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Politik: Mehr Horte, bessere Jobs

Berlin. Familienministerin Christine Bergmann (SPD) will das Angebot an Ganztagsbetreuungen für Kinder in den alten Bundesländern verbessern.

Berlin. Familienministerin Christine Bergmann (SPD) will das Angebot an Ganztagsbetreuungen für Kinder in den alten Bundesländern verbessern. Hintergrund ist eine Studie, die Bergmann in Auftrag gegeben hatte und die am Dienstag vorgestellt wurde. Ein wichtiges Ergebnis: Im Westen sehen sich knapp 70 Prozent der nicht erwerbstätigen Mütter mit Kindern bis zu zwölf Jahren gezwungen, ihren Arbeitswunsch zurückzustellen, weil Krippen und Horte fehlen. 36 Prozent der erwerbstätigen Mütter in den westdeutschen Ländern, die ihr Kind nur halbtags betreuen lassen, würden gerne länger arbeiten. Doch das scheitere am fehlenden Betreuungsangebot. Häufig ist die Annahme einer qualitativ schlechteren Tätigkeit die Folge.

Dass im Westen 23 Prozent der Mütter freiwillig nicht erwerbstätig sind, im Osten aber nur vier Prozent, erklärt die Studie mit der geringen Anzahl von Kindertagesstätten in den alten Bundesländern. In den neuen Bundesländern sei ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot erreicht, sagte Bergmann am Dienstag in Berlin.

Die Bundesregierung sieht den Ausbau der Kinderbetreuung auch als Mittel im Kampf gegen Armut. Sie will daher die Ganztagsbetreuung in der kommenden Legislaturperiode mit vier Milliarden Euro unterstützen. Dass dabei aufgrund des größeren Bedarfs mehr Gelder nach Westdeutschland fließen würden, sei aber nicht gesagt. In erster Linie soll die Förderung von Kinderbetreuungseinrichtungen Sache der Länder und Kommunen bleiben. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung – wie das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung an der Studie beteiligt – schätzt, dass 12,2 Milliarden Euro bis 2006 für einen bedarfsgerechten Ausbau nötig wären.

Ein Schwerpunkt muss nach Ansicht von Bergmann auf die soziale Integration von Kindern gelegt werden. Laut der Studie haben sozial schwache Eltern und Migrantenfamilien deutlich geringere Chancen, ihre Kinder in eine Kita zu geben. Die Unterstützung der Betreuungseinrichtungen bei der sozialen Integration dürfe aber nicht unterschätzt werden. Imke Schridde

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