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Politik: Mehrheit gegen Atomexport

58 Prozent lehnen Verkauf der Hanauer Fabrik nach China ab

Berlin (ddp/dpa). Etwa 58 Prozent der Bundesbürger lehnen den Export der Hanauer Atomfabrik nach China ab. „Das ist ein Ergebnis, an dem die Bundesregierung nicht vorbeikommt“, sagte der Vorsitzende der Vereinigung Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Stefan Kolb, am Montag in Berlin zu den Ergebnissen einer ForsaUmfrage. „Die Anlage ist gefährlich. Mit ihr kann waffenfähiges Plutonium hergestellt werden“, warnte Kolb und forderte von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Stopp des Verkaufs.

Unterdessen hat der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering unterstrichen, dass über den Export der Anlage nach China noch nicht entschieden sei. „Der Spiegel“ hatte berichtet, eine Ablehnung des innerhalb der rot-grünen Koalition umstrittenen Atomgeschäfts gelte als beschlossen. „Das ist falsch“, sagte Müntefering am Montag in Berlin. Es gebe „keine Vorentscheidung“. Auch der Grünen- Vorsitzende Reinhard Bütikofer sagte: „Es gibt keine neue Lage.“

Stefan Kolb wies darauf hin, dass sich der IPPNW-Initiative „Hanau selber kaufen“ bereits 20 Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und PDS angeschlossen hätten. Zu ihnen gehören Uta Zapf (SPD), Angelika Schwall-Düren (SPD), Gerd Friedrich Bollmann (SPD), Winfried Nachtwei (Grüne), Christine Scheel (Grüne), Hans-Christian Ströbele (Grüne) und Petra Pau (PDS). Die Initiative „Hanau selber kaufen“ ist nach IPPNW-Angaben im Januar aus der Idee entstanden, dem geplanten Export der Plutoniumfabrik in Hanau für 50 Millionen Euro zuvorzukommen. Mittlerweile hätten mehr als 6600 Beteiligte an der Aktion knapp 850 000 Euro in Form von Kaufbeteiligungszusagen in Aussicht gestellt.

Weitere Informationen im Internet: www.hanauselberkaufen.de

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