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Menschenrechte: Journalistin fordert mehr Einsatz von Merkel

Die Moskauer Journalistin Elena Tregubowa hat sich nach dem Mord an ihrer Kollegin Politkowskaja in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin mahnt sie ein Vorgehen gegen Menschenrechtsverletzungen in Russland an.

Berlin - "Sie war die konsequenteste und unbestechlichste Kritikerin Putins und seines politischen Regimes", schreibt die Journalistin nach Angaben der Wochenzeitung "Die Zeit" über ihre ermordete Kollegin Anna Politkowskaja. Tregubowa forderte demnach die Bundeskanzlerin auf, vor den Menschenrechtsverletzungen in Russland nicht die Augen zu verschließen. Sie erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin "konsequent alle unabhängigen oppositionellen Fernsehsender in Russland liquidiert" habe.

Die Zeitung von Politkowskaja, "Nowaja Gaseta", sei "das letzte Printmedium, das Kritik an den Geheimdiensten äußert, am Krieg in Tschetschenien und an den vom Kreml sanktionierten ethnischen Säuberungen", heißt es laut "Zeit" in dem offenen Brief weiter. Putin hatte bei seinem Besuch am Dienstag in Dresden die Aufklärung des "abscheulichen" Verbrechens an Politkowskaja zugesagt, zugleich aber deren Bedeutung in Russland heruntergespielt. Die Journalistin habe im eigenen Land eine "extrem unbedeutende" Rolle gespielt.

Tregubowa arbeitete fünf Jahre als Kreml-Korrespondentin für die Zeitung "Kommersant". Die regierungskritische Journalistin entging nur knapp einem Bombenanschlag. (tso/AFP)

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