zum Hauptinhalt

Politik: Metall-Tarifpartner streiten erneut um Lohnfortzahlung

Keine Annäherung nach ersten Gesprächsrunden Düsseldorf/Bonn(Tsp).Metall-Arbeitgeber und IG Metall haben am Montag in Düsseldorf einen neuen Anlauf zur Beilegung des Streits um die Lohnfortzahlung genommen.

Keine Annäherung nach ersten Gesprächsrunden Düsseldorf/Bonn(Tsp).Metall-Arbeitgeber und IG Metall haben am Montag in Düsseldorf einen neuen Anlauf zur Beilegung des Streits um die Lohnfortzahlung genommen.Beide Seiten sprachen nach den ersten Gesprächsstunden von sachlichen Verhandlungen.Eine Annäherung sei aber noch nicht in Sicht.Angestrebt wird ein Kompromiß für die rund 850.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, der als Pilotabschluß gelten könnte.3000 Beschäftigte der westdeutschen Süßwarenindustrie legten aus Protest gegen die Streichung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erstmals unbefristet ihre Arbeit nieder. Auch der Deutsche Postverband drohte unterdessen mit Streiks zur Weihnachtszeit, sollte die Post AG ihre Pläne verwirklichen und in 300 Frachtbezirken Zustellaufträge an Privatfirmen vergeben. In den Metall-Verhandlungen wurde dem Vernehmen nach zunächst über das Thema Beschäftigungssicherung gesprochen.Erst im weiteren Verlauf sollte dann die Lohnfortzahlung auf die Tagesordnung kommen."Beiden Seiten ist klar, daß es dann um die Wurst geht", sagte IG-Metall Bezirksleiter Schartau.Und beide wüßten auch, daß dies die letzte Möglichkeit sei, innerhalb der Friedenspflicht zu einem "vernünftigen Ergebnis" zu kommen.Schartau signalisierte Kompromißbereitschaft bei allen Punkten mit Ausnahme der Lohnfortzahlung.Bei Krankheit müsse der volle Lohn für sechs Wochen weiterbezahlt werden."Andernfalls gibt es keinen Abschluß in NRW." Zum Paket gehören auch die Lohn- und Gehaltstarife sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld.Die IG Metall verlangt zwei Prozent Lohnerhöhung als Inflationsausgleich und beziffert ihre Gesamtforderung auf ein Volumen von fünf Prozent.Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Kannegiesser, zeigte sich vorsichtig optimistisch: "Wir haben unseren Optimismus nicht verloren." Als Konsequenz aus dem Millionen-Honorar für den Frankfurter Gerichtspräsidenten Henrichs hat der Justitiar der IG Metall, Kittner, nach Aufforderung von Gewerkschafschef Zwickel seinen Hut genommen.Henrichs hatte als Leiter einer Untersuchungskommission der IG Metall 1,34 Millionen Mark als Honorar erhalten; er war am Freitag von seinem Amt als Präsident des hessischen Oberlandesgerichts zurückgetreten.Aus Sorge um den Ruf des öffentlichen Dienstes kündigte Bundesinnenminister Kanther (CDU) eine Überprüfung der rechtlichen Grundlagen für Nebentätigkeiten bei Staatsdienern an."Großverdiener im Nebenjob" dürfe es nicht geben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false