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Politik: Mierscheid kommt

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wenn unter einem Fax aus der Pressestelle der deutschen Sozialdemokratie steht: „Dies ist kein Aprilscherz!“ – dann dürfen wir zumindest darüber nachgrübeln, ob es sich nicht doch um einen jahreszeitspezifischen Witz handelt.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wenn unter einem Fax aus der Pressestelle der deutschen Sozialdemokratie steht: „Dies ist kein Aprilscherz!“ – dann dürfen wir zumindest darüber nachgrübeln, ob es sich nicht doch um einen jahreszeitspezifischen Witz handelt.

Was also vermeldet die SPD mit dem energischen Zusatz, es handele sich keinesfalls um den gängigen Kleinbetrug zum Auftakt des zweiten Quartals? Rentenkürzung, Arzneimittelzuzahlungserhöhung, sonstiges Ungemach? Nein, nein. An diesem 1. April, so wird uns mitgeteilt, finde um 11 Uhr 55 eine außergewöhnliche Veranstaltung statt. Es zeige sich nämlich erstmals in aller Öffentlichkeit ein gewisser Jakob Mierscheid. Ja, genau der, nach dem immer mal wieder eine Politikerkneipe benannt wird. Ja, genau jener Parlamentarier, der seit Jahrzehnten im Bundestag zu sitzen vorgibt, von dem es aber kein Foto im Abgeordnetenhandbuch und einen Lebenslauf nur aus der eigenen Feder gibt. Ja, jener Altgenosse, der mit weisen Sätzen und viel historischer Grundierung Kommentare zum Tagesgeschäft abgibt, die früher in Bonn und jetzt in Berlin zur Erheiterung beitragen.

„Es war schwer, Jakob Mierscheid zu überreden, aber er hat sein Kommen zugesagt, vielleicht, und ob er wirklich kommt, davon müssen Sie sich schon selber überzeugen!“, schreibt die SPD. Der weiße Steg über die Spree zwischen den Parlamentsbauten – der soll nämlich heute nach ihm benannt werden. Soll.

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