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Migranten: Frankreich will Auffanglager dichtmachen

Der Migrantenstrom aus Nahost nach England reißt nicht ab: Trotz gesperrter Auffanglager für Flüchtlinge hausen mehrere hundert Menschen in selbst gebauten Hütten in der Region um das französische Calais. Frankreich will jetzt Maßnahmen ergreifen - und die Grenzregion "dichtmachen".

Frankreich will den anhaltenden Strom ausländischer Migranten von Calais nach England stoppen. Die Grenzregion am Ärmelkanal solle "dichtgemacht" werden, sagte der neue französische Einwanderungsminister Eric Besson am Dienstag in Calais nach französischen Medienberichten. "Die Menschenschmuggler schaffen es immer noch, Migranten zu überzeugen, ihr Glück in England zu suchen", kritisierte Besson. Die Einrichtung eines neuen Auffanglagers für die Flüchtlinge schloss er aus. Präsident Nicolas Sarkozy hatte vor sechs Jahren ein Rotkreuz-Lager im benachbarten Sangatte geschlossen, um nicht noch mehr Flüchtlinge anzuziehen.

Nach Ansicht von Hilfsorganisationen hat sich die Situation der Migranten seitdem dramatisch verschlechtert. Derzeit hausen mehrere hundert Flüchtlinge unter anderem aus Afghanistan, dem Irak und Eritrea in leerstehenden Gebäuden und selbst gebauten Hütten in der Region um Calais. Die Bürgermeisterin des Ortes bezeichnete die Lage als "untragbar" und forderte den Staat zum Eingreifen auf. Besson will am 8. Februar mit seinem britischen Amtskollegen in London zusammentreffen.

Der Ex-Sozialist Besson will grundsätzlich am Ziel von jährlich 26.000 Abschiebungen von Ausländern ohne Bleiberecht festhalten. Frankreich hatte im vergangenen Jahr knapp 30.000 Ausländer ohne Bleiberecht abgeschoben, etwa dreimal so viel wie Deutschland. (saw/dpa)

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