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Politik: Militär-Kooperation: USA kritisieren Annäherung zwischen Russland und Iran

Russland will mit dem Iran künftig militärisch "intensiv zusammenarbeiten". Das kündigte der russische Verteidigungsminister Igor Sergejew nach einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister Kamal Charrasi in Teheran an, wie die russische Presse am Freitag berichtete.

Russland will mit dem Iran künftig militärisch "intensiv zusammenarbeiten". Das kündigte der russische Verteidigungsminister Igor Sergejew nach einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister Kamal Charrasi in Teheran an, wie die russische Presse am Freitag berichtete. Moskau und Teheran wollten ihre militärische Zusammenarbeit an der Stelle wieder aufnehmen, an der sie 1995 auf Grund eines Geheimabkommens zwischen Russland und den USA unterbrochen worden sei. "Wir sind übereingekommen, eine neue Etappe der Kooperation zwischen unseren Streitkräften einzuleiten", wurde Sergejew nach dem Treffen zitiert.

Nach Informationen der Agentur Interfax sollten zunächst die aus russischer oder sowjetischer Produktion stammenden U-Boote, Kampfflugzeuge und Panzer der iranischen Streitkräfte gewartet und modernisiert werden. Zudem sei Teheran am Kauf moderner russischer Flugabwehrsysteme S-300, von Kampfflugzeugen vom Typ Suchoi Su-25 und von Radaranlagen interessiert.

Russland war im vergangenen Monat während des Wahldramas in den USA aus dem vor fünf Jahren zwischen US-Vizepräsident Al Gore und dem damaligen russischen Regierungschef Viktor Tschernomyrdin getroffenen Geheimabkommen ausgestiegen. Darin hatte Moskau 1995 die Einstellung der Waffenlieferungen an Iran zugesagt und war dafür von Sanktionen der USA ausgenommen worden. Moskau begründete den Ausstieg mit den positiven innenpolitischen Entwicklungen in Iran.

Die USA haben tief beunruhigt auf die Berichte reagiert. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Reeker, sagte am Donnerstag, die US-Botschaft in Moskau werde in der Sache bald auf eine Klärung dringen. Verkäufe von russischen Raketen, U-Booten und anderem militärischen Gerät an den Iran würden eindeutig die nationalen Interessen der USA, ihrer Verbündeten und Freunde in der Region gefährden, sagte Reeker. Die USA betrachten den Iran als einen Unterstützerstaat des internationalen Terrorismus, der zudem ein Atomprogramm zu militärischen Zwecken betreibe. Der Iran hat diese Sichtweise mit dem Hinweis zurückgewiesen, er nutze Atomkraft nur zu zivilen Zwecken, wie etwa der Energiegewinnung.

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