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Politik: Militärische Vergeltung: Der US-Senat gibt Bush freie Hand

Der US-Senat hat Präsident George W. Bush ermächtigt, auf die Terroranschläge vom Dienstag mit militärischer Gewalt zu reagieren.

Der US-Senat hat Präsident George W. Bush ermächtigt, auf die Terroranschläge vom Dienstag mit militärischer Gewalt zu reagieren. Außerdem billigte der Senat ein Notmittel-Paket in Höhe von 40 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Terrorismus und für Rettungs- und Aufräumarbeiten. Kampfpiloten auf 26 inländischen Stützpunkten wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Bush ordnete die Einberufung von 50 000 Reservisten an. Die Bundespolizei FBI schloss nicht aus, dass in den USA möglicherweise noch weitere Terroristenkommandos unterwegs sind. Auf New Yorker Flughäfen waren zehn Verdächtige mit angeblich gefälschten Papieren festgenommen, aber später wieder freigelassen worden.

Die Zustimmung des Repräsentantenhauses zu der Resolution, die Bush zum Einsatz von Gewaltmitteln ermächtigt, wird für Samstag erwartet. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium in Washington am Dienstag hatten die USA Vergeltungsschläge angekündigt. Die militärischen und politischen Vorbereitungen dafür laufen in Washington auf Hochtouren.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Die Festnahmen von zehn Verdächtigen auf New Yorker Flughäfen hatten die Angst vor neuen Anschlägen geschürt. Einer von ihnen besaß offenbar einen Pilotenschein derselben Flugschule in Florida, die die Selbstmord-Attentäter in den entführten Flugzeugen ausgebildet hatte. Der Mann hatte bereits die Sicherheitskontrollen passiert und wollte ein Flugzeug besteigen. Auch in Deutschland geht die Suche nach Verdächtigen weiter. Ein in Hamburg Festgenommener wurde indes wieder freigelassen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder forderte erneut die volle Solidarität mit den USA. Diese Unterstützung müsse uneingeschränkt gelten, sagte er am Freitag vor der SPD-Bundestagsfraktion. Der Bundestag kommt am Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammen. Die USA erwarten indes bei einem Gegenschlag nach den Terrorangriffen nicht unbedingt die Beteiligung deutscher Truppen. Das sagte der US-Botschafter Daniel Coats am Freitag der ARD. Nächste Woche kommen Großbritanniens Premier Tony Blair, Nato Generalsekretär George Robertson und Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi nach Berlin, um mit Schröder über die Lage nach den Bombenanschlägen in den USA zu beraten. Das teilte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Freitag mit.

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