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Omar Khadr

© dpa

Militärtribunal: Guantanamo-Anwälte verklagen kanadischen Premier

Die Anwälte eines Guantanamo-Häftlings wollen den kanadischen Premier Stephen Harper mit einer Klage zwingen, sich für die Rückkehr ihres Mandanten einzusetzen. Der Fall des jungen Omar Khadr sorgte vor kurzem mit der Veröffentlichung eines Verhörvideos für Aufsehen.

Die Anwälte des in Guantanamo inhaftierten Kanadiers Omar Khadr haben den kanadischen Regierungschef Stephen Harper verklagt. Mit ihrer Klage vor einem kanadischen Bundesgericht wollen sie Harper dazu zwingen, sich für die sofortige Rückkehr ihres Mandanten einzusetzen, wie sie am Freitag mitteilten. Der konservative Premierminister hat sich bisher dem Drängen der Opposition und von Menschenrechtsgruppen stets widersetzt, sich für Harpers Rückkehr einzusetzen, bevor ihm vor einem US-Militärtribunal in Guantanamo der Prozess gemacht wird.

Khadr ist seit seiner Festnahme 2002 in dem US-Lager Guantanamo inhaftiert. Laut Anklage hatte der damals 15-Jährige einen US-Soldaten per Handgranate getötet, kurz nachdem er als Einziger einen vierstündigen US-Bombenangriff auf ein Trainingslager der El Kaida in Afghanistan überlebt hatte. Im Oktober muss er sich wegen Kriegsverbrechen vor dem Guantanamo-Sondertribunal verantworten. Der gebürtige Kanadier ist der einzige "feindliche Kämpfer" aus einem westlichen Staat, der noch in Guantanamo festgehalten wird. (jr/AFP)

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