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Millitärkosten: Afghanistan-Einsatz schluckte 2,6 Milliarden Euro

Deutschland hat für seinen Militäreinsatz in Afghanistan mehr als 2,6 Milliarden Euro ausgegeben. Das verkündete SPD-Verteidigungsexpertin Ulrike Merten. Wie stark die Kosten bei einer Erhöhung des Mandats um tausend Soldaten steigen würden, sei noch nicht vorhersehbar.

Die Kosten für den bisherigen deutschen Militäreinsatz in Afghanistan hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Ulrike Merten (SPD), auf 2,634 Milliarden Euro beziffert. Wie Merten der in Erfurt erscheinenden "Thüringer Allgemeinen" (Dienstag) sagte, ergebe sich dieser Betrag aus der Addition der mit jeder Mandatsverlängerung veranschlagten Kostenrechnung. Für das laufende Jahr seien 487 Millionen Euro veranschlagt.

Wie hoch die Kosten für die Mandatsverlängerung und die zusätzlichen 1000 Soldaten seien, könne noch nicht gesagt werden. Ebenso sei noch unklar, welche Truppen mit welcher Ausrüstung entsendet würden. Höheren Druck des künftigen US-Präsidenten auf Deutschland zu verstärktem Engagement in Afghanistan erwartet die Verteidigungsexpertin nicht: Auch der zukünftige US-Präsident werde wissen, "dass er nicht die politische Mehrheit in einem Partnerland gefährden darf und somit mit gutem Augenmaß seine Forderungen stellen". Das Mandat der Bundeswehr innerhalb der internationalen Schutztruppe Isaf soll im Oktober vom Bundestag verlängert werden.

Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstagsausgabe) haben die Staatssekretäre im Außen- und im Verteidigungsministerium, Reinhard Silberberg und Peter Wichert, die Obleute von Verteidigungs- und Außenausschuss im Bundestag am Montag telefonisch über die Bitte der Nato um Awacs-Aufklärungsflugzeuge für die Luftraumkoordination in Afghanistan unterrichtet. Demnach wurden die Awacs-Aufklärer zunächst für ein Jahr angefragt. Ihr Einsatz solle nicht regional begrenzt werden, sondern ganz Afghanistan umfassen. Weiter hieß es, der Nato-Rat berate am Dienstag über das Thema. In der Militärallianz sei noch nicht geklärt, ob der Einsatz militärisch sinnvoll und unabdingbar sei. (sgo/dpa/AFP)

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