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Politik: Milzbrand: Erster Fall in New York

Nach drei Milzbrandfällen in Florida hat sich nun auch eine Mitarbeiterin des US-Senders NBC News in New York mit der Krankheit infiziert. Wie der Sender am Freitag mitteilte, waren mehrere verdächtige Postsendungen mit einer pulverigen Substanz eingegangen, weshalb die Behörden eingeschaltet und Mitarbeiter untersucht wurden.

Nach drei Milzbrandfällen in Florida hat sich nun auch eine Mitarbeiterin des US-Senders NBC News in New York mit der Krankheit infiziert. Wie der Sender am Freitag mitteilte, waren mehrere verdächtige Postsendungen mit einer pulverigen Substanz eingegangen, weshalb die Behörden eingeschaltet und Mitarbeiter untersucht wurden. Ein Test sei nun positiv ausgefallen. Es handele sich aber um eine weniger gefährliche Milzbrandvariante. Vorsorglich schlossen einige US-Medienunternehmen in New York ihre Poststellen, darunter auch die Associated Press und die Sender ABC und CBS.

Alle Gesundheitsdienste des Landes wurden "in den höchsten Alarmzustand" versetzt, wie Gesundheitsminister Tommy Thompson in Washington mitteilte. Es gebe aber bislang keine Hinweise auf einen Bezug zu den Terroranschlägen. Auch der New Yorker FBI-Chef Barry Mawn sagte, die Behörden gingen nicht von einem Zusammenhang mit dem 11. September aus. "Das ist ein anderer krimineller Fall."

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Schwerpunkt: Islam & Fundamentalismus Schwerpunkt: Innere Sicherheit Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Umfrage: Bodentruppen nach Afghanistan? US-Präsident George W. Bush kündigte ein schnelles und entschlossenes Vorgehen gegen die gefährliche Krankheit an. Der neue Fall sei Besorgnis erregend. Die Milzbrand-Fälle haben in den USA die Furcht vor neuen Anschlägen geschürt, da die Erreger als eine der gefährlichsten Biowaffen gelten. Die US-Bundespolizei FBI und das Zentrum für Seuchenkontrolle nahmen Ermittlungen auf. New Yorks Bürgermeister Rudolph Giuliani kündigte an, bei NBC in Manhattan würden Tests vorzunehmen, einige Bereiche würden gesperrt.

Auch bei der "New York Times" und im US-Außenministerium in Washington gingen verdächtige Briefe mit weißem Pulver ein. In beiden Fällen werde die Substanz getestet, hieß es. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Grund zum Alarm", sagte Ministeriumssprecher Richard Boucher.

Die betroffene NBC-Mitarbeiterin habe sich über die Haut angesteckt, teilte der Sender mit. Es handle sich damit nicht um den selben Milzbranderreger wie in Florida, wo die Infektion über die Atemwege erfolgte. Die Frau werde mit Antibiotika behandelt. Sie schwebe nicht in Lebensgefahr.

In Florida hatten sich drei Personen angesteckt, die in einem Gebäude des Medienunternehmens American Media in Boca Raton arbeiteten. Ein 63-jähriger Mitarbeiter von American Media war an der Infektion gestorben. Er war das erste Todesopfer durch Inhalation von Milzbranderregern in den USA seit 1976. Im gesamten 20. Jahrhundert trat diese Form landesweit nur 18 Mal auf. Die Ansteckung über die Haut ist weniger außergewöhnlich.

Für Deutschland sieht der ABC-Waffenexperte der Berliner Stiftung für Wissenschaft und Politik, Oliver Thränert, gleichwohl keinen Grund zur Panik. Die Gefahr einer Biowaffen-Attacke sei sehr gering, sagte er am Freitag im DeutschlandRadio Berlin.

mal

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