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Politik: Ministerium prüft Kurzausbildung als Demenzpfleger

Berlin - Das Bundesgesundheitsministerium prüft vom heutigen Mittwoch an die umstrittene Richtlinie zum Einsatz Langzeitarbeitsloser in Pflegeheimen. Eine Zustimmung gilt als sicher.

Berlin - Das Bundesgesundheitsministerium prüft vom heutigen Mittwoch an die umstrittene Richtlinie zum Einsatz Langzeitarbeitsloser in Pflegeheimen. Eine Zustimmung gilt als sicher. „Der Vorschlag hat höchste Priorität“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Man werde sich zügig mit dem Vorhaben befassen, Demenzkranke durch Arbeitslose betreuen zu lassen. Nicht nur Wohlfahrtsverbände kritisieren die vorgesehene Kurzausbildung von 160 Stunden für die geplanten Pflegeassistenten als „völlig unzureichend“. Auch die Berufsverbände lehnen den Vorschlag ab. „Beim Umgang mit Demenzkranken ist es nicht mit Vorlesen und Spazierengehen getan, manche Heimbewohner werden aggressiv, dafür braucht man Profis“, sagte Johanna Knüppel vom Berufsverband für Pflegeberufe DBfK dem Tagesspiegel. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet eine Entwertung der Pflege. „Wir begrüßen zwar, dass sich die Regierung um Demenzkranke kümmern will, nur sollte dazu auch Fachpersonal eingesetzt werden“, sagte Verdi-Gesundheitsexperte Gerd Dielmann dem Tagesspiegel. Arbeitsmarktprobleme dürften nicht auf dem Rücken von Pflegebedürftigen ausgetragen werden. Außerdem könne in der Praxis nicht zwischen Tätigkeiten wie Basteln und Pflegearbeiten getrennt werden. „Und gute Pflege lernt man nicht in einem 160-Stunden-Crashkurs“, sagte Dielmann. Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert derzeit noch rund drei Jahre. Die am 1. Juli in Kraft getretene Pflegereform ermöglicht aber den Einsatz von Assistenten. Die gesetzlichen Krankenversicherungen wollen dafür Arbeitslose einsetzen. hah

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