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Politik: Mit Charme für die Menschenrechte Sergio Viera de Mello folgt

Von Jan Dirk Herbermann, Genf Es ist einer der undankbarsten Jobs der Welt, für den der Brasilianer Sergio Vieira de Mello vorgesehen ist: Im September soll der 54-Jährige Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen werden. „De Mello wird auf Mary Robinson für eine vierjährige Amtszeit folgen“, hieß es aus dem Büro des UN- Generalsekretärs Kofi Annan.

Von Jan Dirk Herbermann, Genf

Es ist einer der undankbarsten Jobs der Welt, für den der Brasilianer Sergio Vieira de Mello vorgesehen ist: Im September soll der 54-Jährige Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen werden. „De Mello wird auf Mary Robinson für eine vierjährige Amtszeit folgen“, hieß es aus dem Büro des UN- Generalsekretärs Kofi Annan.

Der UN-Karrierediplomat de Mello muss dann mit einem kleinen Team von Mitarbeitern und geringen finanziellen Ressourcen im Rücken das Unrecht dieser Welt anprangern. Im Rennen um den Job in Genf ließ der charmante Latino prominente Konkurrenten hinter sich: den ehemaligen polnischen Außenminister Bronislaw Geremek und die Ex-Präsidentin der Philippinen, Corazon Aquino. Warum Kofi Annan dem Doktor der Philosophie den Vorzug gab, lässt sich aus seiner Biografie ablesen. Seit 1969 hat sich de Mello auf verschiedenen Posten im humanitären Bereich der UN bewährt, kaum ein anderer kennt das Labyrinth der Weltorganisation besser. Zuletzt bereitete de Mello den Weg Ost-Timors in die Unabhängigkeit.

Was die Weltöffentlichkeit von ihm erwartet, formuliert Amnesty International so: „De Mello muss alle Verletzungen von Menschenrechten zur Sprache bringen, egal wo und egal von wem sie verübt wurden.“ Mary Robinson erfüllte diese Anforderung. Sie scheute sich nicht, die Großmächte anzugreifen. Robinson mahnte die USA, dass der „Kampf gegen den Terrorismus die Menschenrechte nicht aushebeln darf“. Aber auch den russischen Feldzug in Tschetschenien geißelte Robinson. Besonderen Respekt erwarb sie sich durch ihr standhaftes Auftreten gegenüber China. Robinson wollte eine „Stimme der Opfer“ sein und scheiterte an der Machtpolitik: Die USA sperrten sich gegen eine Verlängerung ihrer Amtszeit.

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