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CDU-Generalsekretär Peter Tauber.

© pa/dpa

Mitgliederwerbung der CDU: Nicht genug Tassen im Schrank

Die CDU hat einen Generalsekretär. Den kennt kaum jemand, obwohl er am 25. März schon 100 Tage im Amt ist. Aber der Mann hat Ideen. Eine soll die CDU nun größer machen.

Von Lutz Haverkamp

Mitgliederwerbung ist für Parteien meistens eine mühsame Aufgabe. Jetzt will die CDU auf einen Schlag 100 neue Mitstreiter gewinnen - und zwar am 25. März. "Lassen Sie mich nicht hängen, machen Sie mit", sagt Generalsekretär Peter Tauber im Video-Aufruf an die Parteibasis, die am kommenden Dienstag eine Hundertschaft Christdemokraten in spe anwerben soll. Anlass der Aktion ist Taubers 100. Tag als General im Konrad-Adenauer-Haus. Ein Logo mit seinem Konterfei gibt es auch. Motto: "100 Tage, 100 Neue".
Dass an einem Tag 100 neue Mitglieder eintreten, ist für die ohnehin seit Jahren schrumpfenden Volksparteien nicht gerade alltäglich. Nach Daten des Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer zählten CDU und SPD zum Beispiel im gesamten Jahr 2012 jeweils ungefähr 12.000 Eintritte - das entspricht im Schnitt etwas mehr als 30 pro Tag. Insgesamt hat die CDU aktuell 466.281 Mitglieder (Stand Ende Januar), nachdem es gegen Ende vergangenen Jahres noch 468.329 waren.

Tauber verspricht nun allen, die beim Aktionstag mitmachen, auch "eine kleine Überraschung". Als Dankeschön sollen die ersten 100 neuen Mitglieder und Werber eine limitierte CDU-Sammeltasse bekommen - mit einer eingravierten Unterschrift von Parteichefin Angela Merkel.

Man fragt sich allerdings, warum die Christdemokraten nicht die Amtszeit von Merkel für ihre Mitgliederwerbeaktion als Grundlage genommen haben. Die wäre am 25. März ganze 3046 Tage Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Das würde mal so richtig neue Mitglieder in die Partei spülen. Hilfsweise hätten die Christdemokraten auch auf ihren populären Bundesfinanzminister zurückgreifen können. Wolfgang Schäuble ist am 25. März 14.736 Tage Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Die CDU als neue Massenbewegung... Aber vermutlich fehlt den Werbestrategen der Union für so eine Aktion der Mut. Oder schlicht die von Merkel signierten Tassen. (mit dpa)

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