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Politik: Mittagspause

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wir müssen Ihnen noch einen kleinen Nachschlag zur Gesundheitsreform servieren. Kaum einer Truppe widerfuhr in der Vergangenheit ähnlich großes Unrecht wie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wir müssen Ihnen noch einen kleinen Nachschlag zur Gesundheitsreform servieren. Kaum einer Truppe widerfuhr in der Vergangenheit ähnlich großes Unrecht wie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Das ist nun deutlich geworden. Deren Monopol müsse endlich „gebrochen“ bzw. „aufgeknackt“ werden, hallte es monatelang aus der rot-grünen Regierung. Nicht-Gesundheitsexperten unter uns müssen an dieser Stelle gestehen, dass wir nie so genau wussten, worum es bei dieser Vereinigung genau geht, was diese Leute überhaupt so machen. Doch allein der Name wirkte schon ziemlich abschreckend. Irgendwie kam uns die KBV immer vor wie ein Ivan der Schreckliche des deutschen Gesundheitswesens. Ein Relikt aus dem Mittelalter, gegen die IG-Metall- Vize Jürgen Peters noch wie ein Radikalreformer wirkte. Aber das war alles nur Halbwissen. Und plötzlich sind wir heilfroh, dass Union und FDP ihren aufrechten Kampf für das Fortbestehen der KBV gewonnen haben.

Dieser Tage nämlich erreichte uns eine Pressemitteilung mit dem Titel: „Kassenärzte geben Tipps für die heißen Tage.“ Na bitte! Solle noch einmal einer sagen, die KBV sei Verein fauler Besitzstandswahrer. Stimmt gar nicht! Stattdessen gibt sie „der Bevölkerung die folgenden Ratschläge“ (zusammengefasst): viel trinken, leicht essen, viel lüften, leicht arbeiten, viel weniger Sport, leicht bekleiden und, Achtung!, Punkt sieben: „Gönnen Sie sich in der Mittagspause ein kurzes Nickerchen. Zehn bis 30 Minuten ist die ideale Länge.“ Wir sind für immer versöhnt mit der Arbeit der KBV und werden uns künftig ganz aufmerksam ihrer Arbeit widmen. Gut ausgeschlafen, versteht sich.

Markus Feldenkirchen

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