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Mittelmeer: Israel fängt Waffentransport aus dem Iran ab

Eine israelische Spezialeinheit hat am Dienstag im Mittelmeer ein mit Waffen beladenes Schiff abgefangen. Die Lieferung kam nach den Worten von Ministerpräsident Netanjahu aus dem Iran und war für die im Gazastreifen regierende radikal-islamische Hamas-Organisation bestimmt.

Nach Angaben der israelischen Armee hatte die „Victoria“ etwa 50 Tonnen Waffen an Bord, darunter auch Boden-See-Raketen, die Israels Marine gefährlich werden könnten. Auf dem Schiff sei auch eine Gebrauchsanweisung in persischer Sprache gefunden worden.

Das Schiff sei von Latakia in Syrien über Mersin in der Türkei auf der Fahrt nach Alexandria in Ägypten gewesen, teilte die israelische Armee am Dienstag in Tel Aviv mit. Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff habe einen deutschen Eigentümer und gehöre zur Flotte eines französischen Unternehmens.

Netanjahu begründete das Kapern des Schiffes damit, dass ausreichend Beweise für einen Waffenschmuggel vorgelegen hätten. Diese Waffen hätten gegen Israel eingesetzt werden sollen, sagte Netanjahu nach einer Mitteilung seines Büros. Die „Victoria“ sei in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht gestoppt worden.

Wichtiger als die Ladung sei die Demonstration der Überlegenheit, jedes Schiff abfangen zu können, sagte Armeesprecher Avi Benajahu im israelischen Rundfunk. Er wäre nicht überrascht, wenn es eine Verbindung zu den beiden iranischen Kriegsschiffen gebe, die Ende Februar den Suez-Kanal passiert und Syrien besucht hatten.

Die „Victoria“ wurde nach diesen Angaben rund 340 Kilometer vor der Küste Israels in internationalen Gewässern gestoppt. Die Besatzung habe keinen Widerstand geleistet. Das Schiff wurde zur Inspektion in den israelischen Hafen Aschdod gebracht. Die Türkei ist nach Angaben der israelischen Armee nicht in die Waffenlieferung verwickelt.

Israel hatte zuletzt am 3. November 2010 ein Schiff im Mittelmeer gestoppt. Die „Francop“ hatte nach israelischen Angaben 500 Tonnen Waffen aus dem Iran geladen. Diese seien für die pro-iranische Hisbollah im Libanon gedacht gewesen, hieß es damals. (dpa)

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