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© AFP

Montenegro: Demonstrationsverbot nach Straßenkämpfen

34 Verletzte und 35 Festnahmen. Das ist das Ergebnis der schweren Straßenkämpfe in der Hauptstadt Podgorica zwischen proserbischen Demonstranten und der Polizei. Jetzt hat die Polizei eine drastische Entscheidung getroffen.

Nach den schweren Ausschreitungen proserbischer Demonstranten am späten Montagabend hat die Polizei in Montenegro alle weiteren Proteste bis auf Weiteres verboten. Dies gelte vor allem für eine für diesen Donnerstag angekündigte neue Kundgebung der Opposition, berichteten die Medien in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica am Dienstag. Die Proteste richten sich gegen die Anerkennung der Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz Kosovo.

Bei den Protesten vor dem Parlament in Podgorica hatten sich Demonstranten am Montag Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Dabei waren mindestens 34 Menschen verletzt worden, darunter 23 Polizisten. Die Sicherheitskräfte nahmen 35 Randalierer fest. Zu der Kundgebung, an der rund 10.000 Menschen teilnahmen, hatten proserbische oppositionelle Parteien aufgerufen.

Serbien: "Dolchstoß in den Rücken"

Montenegro hat das Kosovo in der vergangenen Woche als unabhängig anerkannt. Die Entscheidung ist innerhalb des Landes jedoch heftig umstritten. Die Redner der Kundgebung forderten die Regierung in Podgorica mit Unterstützung hoher Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche auf, die Anerkennung der früheren südserbischen Provinz bis spätestens Mittwoch zurückzunehmen. Andernfalls sollten vorzeitige Wahlen ausgeschrieben werden.

Die Opposition behauptet, 80 Prozent der Montenegriner seien gegen die Anerkennung des Kosovos. Serbien bezeichnete die Anerkennung als "Dolchstoß in den Rücken" und verwies die montenegrinische Botschafterin umgehend des Landes. (bai/dpa)

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