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Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini musste im Iran den Moralvorschriften gemäß verschleiert auftreten.

© dpa

Moralvorschriften im Iran: 7000 Geheimagenten kontrollieren Verschleierung der Frauen

Eine neue Anstandstruppe der iranischen Polizei kontrolliert seit Montag die Einhaltung der Moralvorschriften in Teheran. Dabei sollen sie auf den korrekten Sitz des Schleiers bei Frauen oder rücksichtsloses Fahren achten.

Die iranische Polizei setzt seit Montag in der Hauptstadt Teheran ein Netz von rund 7000 Geheimagenten ein, die auf die Einhaltung der strengen Moralvorschriften achten sollen. Polizeichef Hossein Sadschedinia erläuterte zum Start der neuen Anstandstruppe deren Arbeitsweise und die Aufgaben: Die Polizisten seien in Zivilkleidung unterwegs und hätten ein scharfes Auge auf Vergehen wie etwa Verstöße gegen das Verschleierungsgebot. Im Visier seien dabei auch Frauen, die den Schleier verbotenerweise im Auto ablegen.

Ebenfalls achten sollen die Undercover-Agenten auf die Belästigung von Frauen, das Verbreiten von Lärm oder rücksichtsloses Fahren. "Die Zivilpatrouillen nehmen heute in der ganzen Stadt ihre Arbeit auf", kündigte Sadschedinia an. Die Agenten dürften die Urheber der Moralverstöße allerdings nicht selbst ansprechen. Diese würden an die Polizei weitergemeldet, die dann alles weitere übernimmt.

Im Iran müssen Frauen seit der Islamischen Revolution 1979 außerhalb des Hauses einen Schleier tragen. In den vergangenen Jahren ist insbesondere in den moderneren Vierteln Teherans eine gewisse Lockerung der Verschleierungspraxis zu beobachten. Modebewusste Iranerinnen kombinieren bunte und eng anliegende Kleidung mit einem oft nur nachlässig über das Haupthaar geworfenen Schal. (AFP)

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