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Mord an Bhutto: "Feiger terroristischer Anschlag"

Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilt den Anschlag auf Bhutto scharf. Auch US-Präsident George W. Bush bezeichnete das Attentat als "feigen Akt". Die Reaktionen in Großbritannien und Indien fallen ähnlich aus. Auch der UN-Sicherheitsrat ist alarmiert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit "Erschütterung und Abscheu" auf die Ermordung der ehemaligen Premierministerin und pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto reagiert. Sie verurteilte die Tat aufs Schärfste und sprach von einem "feigen  terroristischen Anschlag". Der Vorgang unterstreiche die Notwendigkeit, den Kampf gegen den Terrorismus fortzusetzen und denjenigen beizustehen, die unter seinen Folgen zu leiden hätten, teilte die Kanzlerin über Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin mit.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, die Ermordung Bhuttos so kurz vor den anstehenden  Parlamentswahlen und die jüngsten Gewaltakte während des Wahlkampfes seien ein schwerer Schlag für alle, die in Pakistan für Demokratie kämpften. Gewalt könne und dürfe kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein. "Alle politisch Verantwortlichen in Pakistan müssen ihren Beitrag zur Stabilität des Landes, für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie leisten und die Voraussetzungen für freie und faire Wahlen schaffen", sagte Steinmeier.

UN beruft Krisensitzung des Sicherheitsrates ein

Das Attentat wurde international scharf verurteilt. US-Präsident George W. Bush hat den Mord an Bhutto als "feigen Akt" verurteilt. Die Kräfte, die hinter dem Anschlag stehen, wollten "die Demokratie in Pakistan untergraben" und müssten vor Gericht gestellt werden. "Wir stehen hinter dem pakistanischen Volk in seinem Kampf gegen den internationalen Terrorismus", sagte Bush in einer kurzen Stellungnahme auf seiner Ranch in Crawford (US-Bundesstaat Texas).

Der britische Außenminister David Miliband ist nach eigenen Worten "zutiefst schockiert" über den tödlichen Anschlag auf Bhutto. Diese habe "in Worten und Taten" eine hohe Verpflichtung gegenüber ihrem Land gezeigt, erklärte Miliband. Bhutto sei das Risiko ihrer Rückkehr aus dem Exil bewusst gewesen, "aber sie war überzeugt, dass ihr Land sie brauchte". Großbritannien werde die Demokratie in Pakistan weiterhin unterstützen, und deren Gegner "können und dürfen keinen Erfolg haben", sagte der Außenminister weiter.  Großbritannien ist ehemalige Kolonialmacht Pakistans, und Bhutto hatte in London ein Haus.    Indien bezeichnete den Anschlag auf Bhutto als "abscheulichen Akt". "Wir drücken unseren Schock und unser Entsetzen über ihren Tod aus", sagte Außenminister Pranab Mukehrjee. Vize-Außenminister Anand Sharma sagte: "Keine Worte reichen aus, um diesen abscheulichen Akt zu verurteilen." Er stelle einen Rückschlag für den demokratischen Prozess im Nachbarland dar.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Ermordung der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto als "ruchloses Verbrechen" verurteilt. "Das ist ein Anschlag auf die Stabilität in Pakistan und auf den demokratischen Prozess des Landes", erklärte Ban in New York. Der UN-Sicherheitsrat hat nach dem tödlichen Anschlag eine Krisensitzung einberufen. Die Mitglieder wollten am heutigen Abend um 18 Uhr MEZ zusammenkommen, um über die Situation in Pakistan zu beraten, sagte Sprecherin Mari Okabe in New York. (ctr/AFP/dpa)

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