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Politik: Moskau will westliche Einmischung im Kosovo nicht dulden

Kinkel fordert Eingreifen des UNO-Sicherheitsrats Albaner werfen Serben "ethnische Säuberung" vor PRISTINA/BRÜSSEL/BONN (Tsp).Rußland hat den Westen am Freitag vor jeder "direkten Einmischung" in den Kosovo-Konflikt gewarnt.

Kinkel fordert Eingreifen des UNO-Sicherheitsrats Albaner werfen Serben "ethnische Säuberung" vor PRISTINA/BRÜSSEL/BONN (Tsp).Rußland hat den Westen am Freitag vor jeder "direkten Einmischung" in den Kosovo-Konflikt gewarnt.Entsprechende Stellungnahmen von "Vertretern verschiedener westlicher Staaten" seien nicht hinnehmbar.Bundesaußenminister Kinkel (FDP) forderte dagegen ein Eingreifen des UNO-Sicherheitsrates.Nachdem sich auch am Freitag serbische Sicherheitskräfte und Albaner bekämpften, beschuldigte der Führer der Kosovo-Albaner die Serben, eine Politik der "ethnischen Säuberung" zu betreiben.Die USA und die NATO verstärkten ihren Druck auf die Führung in Belgrad.Moskau verurteilte auch Forderungen westlicher Politiker nach Sanktionen gegen Belgrad.Die Probleme der Kosovo-Albaner sollten unter Respektierung der territorialen Integrität Jugoslawiens angegangen werden.Rußland unterhält traditionell enge Beziehungen zu den Serben.NATO-Generalsekretär Solana wies dem jugoslawischen Präsidenten Milo«sevi¿c am Freitag die Hauptverantwortung für die blutigen Auseinandersetzungen der vergangenen Tage zu.Bei einem Besuch in Bratislava äußerte er sich besorgt über den eskalierenden Konflikt.Die USA wollen in Aussicht gestellte Vergünstigungen für Belgrad vorerst nicht gewähren.Am Montag will Kinkel mit den anderen fünf Mitgliedern der Bosnien-Kontaktgruppe in London zusammentreffen, um über die Krise zu beraten.Sein russischer Kollege Primakow erklärte allerdings, nicht er, sondern sein Stellvertreter werde an dem Treffen teilnehmen.Der Bundesbeauftragte für die Rückführung bosnischer Kriegsflüchtlinge, Schlee, sagte dem Tagesspiegel: "Das Kosovo-Problem ist ein europäisches und ein deutsches Problem." Wenn eine sofortige friedliche Lösung nicht durchsetzbar sei, müsse nach dem Beispiel Bosnien über einen Militäreinsatz nachgedacht werden.Unterdessen wurden 77 albanische Flüchtlinge, die von Bayern ursprünglich nach Belgrad abgeschoben werden sollten, entgegen den Absprachen direkt in den Kosovo gebracht.Gegen diesen "Vertrauensbruch" durch den Piloten protestierte Bayerns Innenminister Beckstein bei Kinkel.Die bewaffneten Auseinandersetzungen konzentrierten sich am Freitag auf die Region Drenica.Mindestens 50 Albaner sollen getötet worden sein.Der Führer der Kosovo-Albaner, Rugova, forderte ein internationales Protektorat; die Angriffe seien Teil eines "serbischen Programms zur ethnischen Säuberung in Kosovo".

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