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Politik: Moslemische Freischärler nehmen Bezirkszentrum ein

In der an Tschetschenien grenzenden neuen dagestanischen Konfliktzone Nowolaksk haben die russischen Streitkräfte am Sonntag eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Nach eintägigem Kampf gelang es den aus Tschetschenien eingerückten islamischen Freischärlern das Gebäude des Innenministeriums in der Bezirksstadt Nowolakskoje zu besetzen.

In der an Tschetschenien grenzenden neuen dagestanischen Konfliktzone Nowolaksk haben die russischen Streitkräfte am Sonntag eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Nach eintägigem Kampf gelang es den aus Tschetschenien eingerückten islamischen Freischärlern das Gebäude des Innenministeriums in der Bezirksstadt Nowolakskoje zu besetzen. 14 dagestanische Polizisten und Angehörige der Omon-Sondereinheit wurden bei dem Kampf um das Verwaltungsgebäude getötet. Am Sonntag gelang es noch, die ausharrenden Sicherheitskräfte sowie 17 Verletzte unter dem Schutz von Schützenpanzerwagen aus dem von den Rebellen eingekesselten Verwaltungszentrum zu befreien. Die Einnahme eines Bezirktszentrums ist für die russischen Truppen auch psychologisch eine ernste Niederlage.

Bei den Kämpfen im Botlich-Gebiet, Anfang August, hatten die russischen Truppen die Einnahme des Bezirkszentrums Botlich verhindern können. Dadurch entwickelte sich das Kampfgeschehen zuungunsten der Rebellen, die schließlich abziehen mussten. Nach offiziellen russischen Angaben haben sich im Gebiet Nowolaksk sowie unmittelbar an der tschetschenisch-dagestanischen Grenze 5000 islamische Freischärler zusammengezogen. Keiner der russischen Generäle hat bisher erklären können, wie Hunderte von Freischärlern über die angeblich gut bewachte tschetschenisch-dagestanische Grenze gelangen konnten. In die dagestanische Hauptstadt Machatschkala strömen unterdessen Tausende von Flüchtlingen aus der neuen Konfliktzone. Nach russischen Angaben fordern sie die Befreiung ihrer Dörfer und die Ausgabe von Waffen an Freiwillige. In der zweiten Konfliktzone, den seit Tagen umkämpften Hochburgen der Wahabiten, den Dörfern Karamachi und Tschabanmachi im Gebiet Bujnaksk, halten die Freischärler immer noch Stellungen besetzt. Schon vor Tagen hatte das russsische Verteidigungsministerium die Einnahme der Dörfer verkündet. Doch offensichtlich hat Moskau die Kampfkraft der Freischärler unterschätzt.

Ulrich Heyden

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