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Münster: Tausende Ärzte bei zentraler Demo

Im Kampf um bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen haben die Uniklinik-Ärzte ihren Rekordstreik fortgesetzt. Mehrere tausend Mediziner aus ganz Deutschland demonstrierten heute in Münster.

Münster/Stuttgart - Die Ärzte wollen unter anderem eine Vergütung für bisher unbezahlte Mehrarbeit durchsetzen. Der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Frank-Ulrich Montgomery, verteidigte den durchgehenden Streik an Universitätskliniken in dieser Woche. Notfälle und schwer kranke Patienten würden ausreichend versorgt, sagte er.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hält die Gegensätze zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und dem Marburger Bund in dem Tarifkonflikt für «überbrückbar». Vor einem Treffen beider Seiten am Dienstag in Stuttgart sagte Oettinger, dass Baden-Württemberg TdL-Verhandlungsführer Hartmut Möllring (CDU) unterstütze und das Land weiter Mitglied in der TdL bleiben werde. Möllring verhandle im Sinne des Steuerzahlers hart, sagte Oettinger.

Der Ministerpräsident forderte eine zügige Wiederaufnahme der vergangene Woche abgebrochenen Verhandlungen. «Wir streben innerhalb dessen, was die Kliniken verkraften können, eine finanziell faire Lösung an», sagte Oettinger. Derzeit seien die Universitätskliniken beim Land in «guten Händen».

Langfristig schließt der CDU-Politiker Privatisierungen nicht aus. Aus Sicht Oettingers lösen Privatisierungen von Kliniken aber keine Tarifstreitigkeiten. Nun sei es an der TdL, sich in der laufenden Tarifdiskussion zu bewähren.

Die Uniklinik-Ärzte hatten am Montag die größte Streikwelle seit Beginn ihres Ausstandes vor mehr als zwei Monaten anrollen lassen. Statt nur an einzelnen Tagen, streiken die Mediziner nun während der ganzen Woche. Die Uniklinik-Ärzte fordern 30 Prozent mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. (tso/dpa)

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