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Westerwelle

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Müntefering-Rückzug: Westerwelle: Beck ist "Stoiber zwei"

Guido Westerwelle, der Franz Müntefering bereits gestern politische Gründe für seinen Rückzug unterstellt hatte, schießt weiter gegen die SPD. Diesmal im Fokus: Parteichef Beck, der ihn mit seinem Verbleib in Mainz an Edmund Stoiber erinnere.

FDP-Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle hat die Entscheidung des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, nicht als Nachfolger Franz Münteferings ins Bundeskabinett zu wechseln, als "Flucht vor der Verantwortung" kritisiert. Beck habe die große Koalition innerlich schon abgeschrieben und den Wahlkampf begonnen, ereiferte sich Westerwelle. Er wolle die Bundesregierung von außen kritisieren und verweigere als erster Mann der SPD die Verantwortungsübernahme: "Das ist nicht fair".

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident erinnere ihn an den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), der auch nicht von München nach Berlin habe wechseln wollen, sagte Westerwelle. Becks Entscheidung sei jetzt "Stoiber zwei". Es sei aber irrig zu glauben, man könne von Mainz aus so viel verändern wie als Vizekanzler in Berlin.

Umfrage: Deutsche halten SPD für geschwächt

Schon am Vortag hatte Westerwelle Müntefering politische Gründe für seine Rücktrittsankündigung unterstellt, obwohl der Arbeitsminister zuvor ausdrücklich erklärt hatte, sich aus rein persönlichen Beweggründen zurückzuziehen. Es sei offensichtlich, dass die große Koalition "in ihrem Herbst angekommen" sei, hatte Westerwelle hinzugefügt.

Die Mehrheit der Bundesbürger sieht die SPD nach dem Rückzug von Franz Müntefering unterdessen geschwächt. Nach einer Umfrage des Nachrichtensenders N24 sind 61 Prozent der Deutschen der Ansicht, ohne Müntefering als Arbeitsminister und Vizekanzler verliere die SPD an Einfluss in der Bundesregierung. 43 Prozent sehen im Abgang von Müntefering auch eine Schwächung des SPD-Parteichefs Kurt Beck. (mit dpa)

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