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Flucht aus Myanmar: Rohingyas in Bangladesch

© Reuters/Danish Siddiqui

Muslimische Minderheit: UN fordern Ende der Gewalt gegen Rohingya in Myanmar

Rund 370.000 Rohingya sind mittlerweile vor Verfolgung aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Während der UN-Sicherheitsrat unentschlossen bleibt, wird der UN-Chef deutlich.

Die Vereinten Nationen haben ein Ende der Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar gefordert. UN-Generalsekretär António Guterres rief die Regierung des Landes am Mittwoch (Ortszeit) in New York dazu auf, den Militäreinsatz gegen die Rohingya zu beenden und ihre Rechte anzuerkennen. "Dies ist eine dramatische Tragödie, die Menschen sterben und leiden in furchtbaren Zahlen und das muss aufhören."

Die humanitäre Situation für die Rohingya sei "katastrophal", sagte Guterres. Er fordere alle Länder auf, "zu unternehmen, was sie können, damit humanitäre Hilfe geleistet werden kann". Die UN hatten zuvor schon Anzeichen für ethnische Säuberungen gegen die Rohingya gesehen.

Der UN-Sicherheitsrat befasste sich am Mittwoch erstmals seit der Eskalation des Konflikts mit dem Thema, allerdings hinter verschlossenen Türen. Es habe einen "sehr ausgedehnten Austausch von Ansichten" gegeben, sagte der äthiopische UN-Botschafter und derzeitige Ratspräsident Tekeda Alemu nach dem Treffen. Die Mitglieder des Rates seien "sehr besorgt" und forderten alle Beteiligten auf, Schutz und Sicherheit der Rohingya sicherzustellen.

Beobachter kritisierten die Erklärung des Sicherheitsrats als nicht weitreichend genug. Er hätte sich gewünscht, "dass es ein bisschen weitergeht", sagte Alemu. Als Präsident des Sicherheitsrats könne er aber nur mitteilen, worauf sich das Gremium geeinigt habe.

Kritik an Aung San Suu Kyi

Zwei hochrangige Treffen zu dem Konflikt seien am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung, die am kommenden Dienstag beginnt, angesetzt worden, sagte der britische UN-Botschafter Matthew Rycroft. Manmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hatte ihre Teilnahme an der Vollversammlung allerdings abgesagt. Der Friedensnobelpreisträgerin wird vorgeworfen, zu den Verfolgungen zu schweigen.

Myanmar steht wegen des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen die muslimische Minderheit der Rohingya derzeit massiv in der Kritik. Nach UN-Angaben sind mittlerweile etwa 370.000 Rohingya aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Rohingya werden von Myanmar nicht als Staatsbürger anerkannt. Im Vielvölkerstaat Myanmar, dem ehemaligen Birma, ist die große Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens. (dpa)

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