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Politik: Nach 54 Jahren wieder diplomatische Beziehungen geplant

Japan und Nordkorea haben am Sonntag in Peking mit ersten Gesprächen über eine Normalisierung ihrer seit 54 Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen begonnen. Vertreter der Rotkreuz-Organisationen beider Länder trafen sich zu zweitägigen Beratungen über strittige "humanitäre" Themen.

Japan und Nordkorea haben am Sonntag in Peking mit ersten Gesprächen über eine Normalisierung ihrer seit 54 Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen begonnen. Vertreter der Rotkreuz-Organisationen beider Länder trafen sich zu zweitägigen Beratungen über strittige "humanitäre" Themen. Am Montag und Dienstag wollten sich hochrangige Mitarbeiter der Außenministerien dann mit den Rahmenbedingungen für die eigentlichen Verhandlungen zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen befassen.

Allgemein wurde damit gerechnet, dass Nordkorea Japan um Nahrungsmittelhilfe für seine von Hungersnot betroffene Bevölkerung bitten wird. Der japanische Vertreter dürfte hingegen das Schicksal von zehn Japanern ansprechen, die angeblich vom nordkoreanischen Geheimdienst entführt worden waren. Der Vorfall hatte bereits 1992 zu einem Abbruch der Normalisierungs-Gespräche geführt.

Japan und Nordkorea unterhalten seit dem Ende der von 1910 bis 1945 andauernden japanischen Kolonialherrschaft über die koreanische Halbinsel keine diplomatischen Beziehungen.

1991 waren erstmals Gespräche über die Normalisierung der Beziehungen aufgenommen, ein Jahr später aber ergebnislos abgebrochen worden. Im August 1998 hatte sich das Verhältnis zwischen den beiden Ländern verschlechtert, weil Nordkorea zu Testzwecken eine Mittelstreckenrakete abfeuerte, die über japanisches Territorium hinwegflog. Am vergangenen Dienstag hatte Japan die Aufhebung der damals verhängten Sanktionen angekündigt. Seit Anfang November verkehren bereits wieder direkte Charterflüge zwischen den beiden asiatischen Ländern.

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