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Thomas de Maizière: "Wir lassen Afghanistan nicht allein".

© dapd

Nach Abzug 2014: Deutschland weiter in Afghanistan aktiv

Auch nach dem Abzug 2014 will Deutschland in Afghanistan engagiert bleiben. Das bekräftige Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Eine kleine Zahl Soldaten und Ausbilder sollen dem Land beim Aufbau helfen.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat bekräftigt, dass Deutschland auch nach dem offiziellen Abzugsjahr 2014 in Afghanistan aktiv sein wird. „Wir werden mit Unterstützung, wohl auch mit Geld, Soldaten und wahrscheinlich auch mit Polizisten in der Ausbildung in sehr viel kleinerer Größenordnung nach 2014 bleiben“, sagte de Maizière. Es gehe um einen sicheren, geordneten und nachhaltigen Übergang, betone de Maizière.

Wieviele deutsche Soldaten zu dem Zweck in Afghanistan nach 2014 bleiben sollen, sei aber noch nicht absehbar. 2012 soll nach den Worten de Maizières das Jahr der Abzugsplanung werden. Dabei müsse gewährleistet werden, dass der Abzug weder die Sicherheit noch die sonstigen Fortschritte vor Ort gefährde. De Maizière hat die Entscheidung für den Kampf am Hindukusch als richtig bewertet. „Vorher weiß man oft nicht, was ein solcher Einsatz an Geld und Blutzoll kostet. Aber der Einsatz war richtig“, so der Verteidigungsminister.

Die Abgeordneten des Bundestags sollen heute Nachmittag über eine einjährige Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr abstimmen. Die Zahl der dort eingesetzten Soldaten soll erstmals herabgesetzt werden. Von bisher 5350 Soldaten sollen ab Februar dann höchstens 4900 Soldaten im Einsatz sein.

Eine Mehrheit im Bundestag dafür gilt als sicher.

Nach dem Abzug 2014 sollen die afghanischen Streitkräfte aufgebaut werden und nach und nach die Verantwortung übernehmen. Das Ziel sei: „Wenn wir weg sind, darf nichts gefährdet werden von dem, was wir aufgebaut haben", sagte de Maizière und verglich den Abzug mit der Übergabe eines Steuers: „Wir haben bisher auf dem Fahrersitz gesessen und die Afghanen auf dem Beifahrersitz. Jetzt wechseln wir das allmählich. Und anschließend sind wir dann noch ein bisschen Fahrlehrer.“

Ein Selbstmordattentäter riss bei einem Anschlag in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand mindestens drei Zivilisten mit in den Tod gerissen. Weitere 30 Menschen wurden verletzt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, sprengte der Täter sein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Nähe des Büros des regionalen Wiederaufbauteams (PRT) in die Luft.

(AFP, dpa)

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