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Nach Angriff: Nato lobt afghanische Reaktion

Am Tag nach dem Angriff der radikalislamischen Taliban auf das Regierungsviertel von Kabul hat der afghanische Präsident Hamid Karsai eine Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen angeordnet.

Anschließend sollen ihm Verbesserungsmöglichkeiten unterbreitet werden. Er bestellte am Dienstag die Sicherheitsbeauftragten ein, um zu klären, wie die Rebellen mit Sprengstoffgürteln und Maschinengewehren bis zu seinem Palast vordringen konnten. Zudem forderte er einen Plan an, nach dem „mutige Soldaten“ für ihren Einsatz belohnt werden könnten. Die Nato lobte die afghanischen Truppen für ihren Einsatz.

Taliban-Rebellen hatten am Montag Regierungsgebäude, Einkaufszentren und ein Luxushotel in Kabul angegriffen. Bei heftigen Gefechten mit afghanischen Sicherheitskräften kamen zwölf Menschen ums Leben, darunter sieben Aufständische. Zwei von ihnen zündeten Sprengstoffgürtel. Die Sicherheitskräfte hatten nach knapp vier Stunden die Lage wieder unter Kontrolle.

Das Zusammenspiel der verschiedenen afghanischen Sicherheitskräfte bei dem Angriff habe gezeigt, wie wirksam sie die Bevölkerung mittlerweile schützen könnten, erklärte der Nato-Oberkommandierende für Europa, James Stavridis, am Dienstag. Der Angriff, der nach Einschätzung des Admirals hauptsächlich auf ein Einkaufszentrum und ein Hotel abzielte, sei von den Afghanen „schnell“ beendet worden. Auch Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte das Eingreifen der afghanischen Sicherheitskräfte gelobt.

Eine neue UN-Studie kam zu dem Ergebnis, dass die afghanische Bevölkerung stark unter der weit verbreiteten Korruption leidet. Es sei „unmöglich“, in Afghanistan ohne Schmiergeld eine Dienstleistung von Behörden zu erhalten, erklärte Chef des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Antonio Maria Costa, anlässlich der Veröffentlichung des Berichts. Bestechung ist für 59 Prozent der Afghanen demnach eine größere Sorge als die unsichere Lage (54 Prozent) oder die Arbeitslosigkeit (52 Prozent). AFP

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