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Hollande ist mit Algerien zufrieden.

© dpa

Nach der Geiselnahme: Paris und Algier ziehen an einem Strang

Frankreichs Präsident Hollande verteidigt das Vorgehen der algerischen Sicherheitskräfte bei der Befreiung der Geiseln. Algerien solle jetzt ebenso hart an seiner südlichen Grenze durchgreifen, um die islamistischen Terroristen in Mali von Nachschub abzuschneiden.

Für François Hollande gibt es keinen Zweifel. Auf die Geiselnahme in der Gasförderanlage von In Amenas habe die Regierung in Algier die angemessenste Antwort gegeben, erklärte Frankreichs Präsident. Mit derart entschlossenen Terroristen gebe es keine Verhandlungen, sagte der Staatschef am Wochenende in seiner Wahlheimat Tulle in Westfrankreich. Paris war vom ersten Tag des Geiseldramas von Algier ständig über die Entwicklung informiert worden. Dafür hatte Präsident Hollande der algerischen Regierung sein „volles Vertrauen“ ausgesprochen.

Seit seinem Besuch in Algier im Dezember setzt Hollande auf bessere Beziehungen zu dem nordafrikanischen Land. Frankreich erwartet von Algerien, dass es seine Militärintervention in Mali jetzt durch ein härteres Durchgreifen an seiner südlichen Grenze unterstützt. Über diese Grenzen versorgten sich die islamistischen Terroristen nach französischen Erkenntnissen in der Vergangenheit ungehindert mit Nachschub.

Wirtschaftliche Interessen spielten für Frankreich keine Rolle, erklärte Hollande weiter. Es wolle Mali und seine Nachbarstaaten bei der Abwehr des Terrorismus unterstützen, sagte er bei der Verabschiedung eines Infanterieregiments. Auf dem Spiel steht auch die Sicherheit von 60 000 französischen Staatsbürgern, die zwischen Senegal und Tschad in der Sahelzone leben.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sind derzeit 2000 französische Soldaten im Krisengebiet im Einsatz. Ihre Zahl soll kurzfristig auf 2500 erhöht werden. Insgesamt würden 4000 Soldaten für die „Operation Serval“ mobilisiert. Frankreich will jedoch nicht an die Stelle der afrikanischen Truppen treten, deren Einsatz in Mali vorgesehen ist. Bei einem Gipfeltreffen der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas in Abidjan appellierte Außenminister Laurent Fabius an die afrikanischen Staaten, die für die Mission in Mali zugesagten mehr als 5000 Soldaten „so schnell wie möglich“ zu entsenden. „Wir wollen nicht ewig in Mali bleiben“, sagte Fabius. Und deshalb wirbt Frankreich aktiv um Unterstützung für den Einsatz der Afrikaner. Zu den Staaten, die logistische Hilfe bereitstellen wollen, gehört auch Russland: Moskau bot nach Fabius’ Worten die Unterstützung durch Transportmittel an.

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