zum Hauptinhalt
UN-Organisationen wie das UNHCR befürchten, dass ihnen Gelder gekürzt werden.

© AFP

Nach der Wahl von Donald Trump: Was wird aus den Vereinten Nationen?

Die Vereinten Nationen befürchten nach Trumps Wahlsieg Schlimmes. Er hat klar gemacht, dass er nicht viel von der Organisation hält.

Um einigermaßen zu funktionieren, sind die Vereinten Nationen von den Vereinigten Staaten abhängig: Schon die Gründung des Staatenbunds geht auf die USA zurück. Washington überweist das meiste Geld an die Organisation, die in New York ihren Hauptsitz hat. Und als Vetomacht im Sicherheitsrat bestimmen die USA maßgeblich die UN-Agenda.

Auf den Korridoren der Vereinten Nationen löste die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten des wichtigsten Mitgliedslands Unbehagen aus. Ein Diplomat am europäischen UN-Hauptsitz in Genf sagte sogar: „Trumps Sieg ist ein Schock für die UN.“ Trump werde als nächster US-Präsident mit der eher wohlwollenden UN-Politik des scheidenden Präsidenten Barack Obama Schluss machen.

Klimaabkommen in Gefahr

Dass Trump von den UN und internationalen Organisationen nicht viel hält, machte er vor seinem Wahlsieg mehr als einmal klar. So drohte Trump, dass die USA unter seiner Führung aus dem globalen Klimaabkommen der UN aussteigen würden. Zudem kündigte Trump an, Washington werde nicht wie zugesagt Milliarden US-Dollar an den Klimafonds der UN zahlen. Trump brandmarkte das Atomabkommen mit dem Iran, das der UN-Sicherheitsrat autorisierte, als den „schlechtesten Deal, der jemals ausgehandelt wurde“. Er versprach, die Iran-Vereinbarung aus der Welt zu schaffen.

Ebenso bekam die Welthandelsorganisation ihr Fett weg. Trump bezeichnete die WTO als „ein Desaster“. Blankes Entsetzen löste der Republikaner bei den UN mit seinen saloppen Sprüchen über Folter und Minderheiten aus. Nur wenige Funktionäre, wie der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra’ad al Hussein, trauten sich, Trump zurechtzuweisen.

Jan Dirk Herbermann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false