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Ein Raketentest in Nordkorea - die USA verstärken nun ihre Abwehr.

© dpa

Nach Drohungen aus Nordkorea: USA verstärken ihre Raketenabwehr

Beinahe täglich spricht das Regime in Nordkorea vom Krieg - und droht selbst den USA mit einem atomaren Erstschlag. Das Pentagon erhöht nun die Zahl der Abwehrraketen an der amerikanischen Westküste.

Nach den jüngsten Angriffsdrohungen aus Nordkorea verstärken die USA ihre Raketenabwehr an der Westküste. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel teilte am Freitag mit, dass dazu in den USA bis Ende 2017 zusätzlich 14 bodengestützte Abwehrraketen aufgestellt werden sollen. Außerdem werde nach einer Vereinbarung mit Tokio ein zweites Radarsystem in Japan stationiert. Wie Hagel weiter sagte, haben die USA China über diese Schritte informiert. Der Pentagonchef erwähnte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die zugespitzte Lage im Konflikt mit Nordkorea, aber auch den Dauerkonflikt mit dem Iran um dessen Atomprogramm. Bisher haben die USA 30 Abfangraketen an der Westküste stationiert, davon vier in Kalifornien und 26 in Alaska. Die zusätzlichen Abwehrraketen sind für Alaska vorgesehen. Die Verstärkung koste eine Milliarde Dollar (760 Millionen Euro). Hagel kündigte an, man werde zudem neue Stützpunkte für weitere Abwehrraketen auch an der Ostküste der USA prüfen. Auf der koreanischen Halbinsel bleibt die Lage weiter angespannt. Nordkorea feuerte nach der Aufkündigung des Jahrzehnte alten Waffenstillstandsabkommen mit Südkorea laut Medien zwei Testraketen mit kurzer Reichweite ab. Es habe sich vermutlich um Raketen des Typs Kn-02 gehandelt, die schätzungsweise 120 Kilometer weit fliegen können, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag unter Berufung auf Militärs. Die Raketen seien an der Ostküste vermutlich bei Truppenübungen abgeschossen worden. Die Tests dienten offenbar dem Ziel, die Technologie der Raketen zu verbessern.

Nordkorea testet regelmäßig Raketen mit kurzer Reichweite. Die jüngsten Tests könnten jedoch nach Meinung von Militärs auch eine Reaktion auf die laufenden südkoreanisch-amerikanischen Truppenübungen in Südkorea sein, meldete Yonhap.
Nordkorea hatte zuletzt verkündet, den Waffenstillstand von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs sowie sämtliche Entspannungsabkommen mit Südkorea nicht mehr anzuerkennen. Pjöngjang reagierte damit auf die Ausweitung von UN-Sanktionen und auf die Militärübungen in Südkorea. Die UN hatten die Sanktionen wegen des nordkoreanischen Atomtests vom 12. Februar verhängt. Zudem machte Nordkorea die USA und Südkorea indirekt für angebliche Cyberangriffe auf seine Computernetzwerke verantwortlich. Staatliche Internetserver seien intensiven Attacken ausgesetzt gewesen, berichtete am Freitag die offizielle nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. (dpa)

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