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In der länderübergreifende Sahelzone in Afrika droht eine Hungerkatastrophe

© EPD

Nach Gefechten im Januar: Massenflucht aus dem Norden Malis

Der Bürgerkrieg in Mali verschärft sich zusehends. Weiterhin fliehen zehntausende Menschen aus dem Norden Malis in Nachbarländer. Viele leiden Hungersnot.

Die Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Norden Malis ist auf mehr als 160.000 gestiegen. Die Menschen hätten Angst, zwischen die Fronten von Tuareg-Rebellen und der malischen Armee zu geraten, sagte ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf. Seit Ausbruch der Gefechte Mitte Januar gebe es zudem eine wachsende Angst vor Banditentum. Mehr als 81.000 Menschen sind dem UNHCR zufolge innerhalb des Landes auf der Flucht, annähernd die selbe Zahl ist über die Grenzen nach Mauretanien, Niger und Burkina Faso geflohen.

In Mauretanien sind bislang mehr als 31.000, in Burkina Faso mehr als 18.000 Flüchtlinge registriert worden. Dort kommen täglich etwa 500 neue Flüchtlinge an, während der Flüchtlingsstrom nach Niger in der vergangenen Woche abgenommen hat. Das UNHCR kündigte an, die Flüchtlinge so schnell wie möglich aus den Grenzregionen in sichere Lager umzusiedeln. Wegen der anhaltenden Hungersnot im ganzen Sahel würden zudem Grundnahrungsmittel und Wasser zu den Flüchtlingen transportiert. Das UNHCR benötigt nach eigenen Angaben 27 Millionen Euro, um die Not der Flüchtlinge zu lindern. Das deutsche katholische Hilfswerk Caritas international kündigte in Freiburg an, 50.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung zu stellen.

Damit sollten gut 3.000 Frauen und Kinder in der Stadt Gao versorgt werden. Hannes Stegemann, der gerade aus der Region zurückgekehrte Westafrika-Experte der Caritas, warnte, die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen drohe weiter zu steigen. „Um ihre zur Neige gehenden Bestände an Waffen, Treibstoff und Nahrung aufzufüllen, stoßen die Tuareg zunehmend in Richtung Süden vor. (epd)

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