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Bis Mittwoch sollen 1178 Insassen aus dem „offenen“ Internierungslager Cholot in der Negev-Wüste freigelassen werden.

© AFP

Nach Gerichtsentscheidung: Israel lässt Flüchtlinge aus umstrittenem Lager frei

Israel hat begonnen, afrikanische Flüchtlinge aus einem umstrittenen Internierungslager im Süden des Landes zu entlassen.

Israel hat am Dienstag mit der Entlassung afrikanischer Flüchtlinge aus einem umstrittenen Internierungslager im Süden des Landes begonnen. Eine Sprecherin der Gefängnisbehörde sagte, bis Mittwoch sollten insgesamt 1178 Insassen freigelassen werden. Der Schritt folgte auf eine Entscheidung des Höchsten Gerichts in Israel vor zwei Wochen. Es ordnete eine Verkürzung der möglichen Internierungszeit von 20 auf zwölf Monate an - danach müssten die Flüchtlinge freigelassen werden.

Die Freilassung ist jedoch mit der Auflage verbunden, weder in der Küstenmetropole Tel Aviv noch in der Touristenstadt Eilat zu leben oder zu arbeiten. In dem „offenen“ Internierungslager Cholot in der Negev-Wüste müssen Insassen sich morgens und abends melden, können es aber tagsüber verlassen.

Israel betrachtet Flüchtlinge aus Afrika, von denen sich noch rund 45.000 im Land aufhalten, als illegale Einwanderer. Nur sehr wenige Asylanträge werden akzeptiert. Politiker betonen immer wieder, das kleine Land habe nicht die Kapazität, Flüchtlinge in großer Zahl aufzunehmen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte Israel im vergangenen Jahr wegen der Abschiebung tausender Flüchtlinge scharf kritisiert. Die Menschen aus Eritrea und dem Sudan seien rechtswidrig zur Rückkehr in ihre Heimatländer gezwungen worden, obwohl ihnen dort schwere Menschenrechtsverletzungen drohten. (dpa)

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