zum Hauptinhalt

Nach Hamas-Sieg: Israel will weiter mit Abbas zusammenarbeiten

Die israelische Regierung will die Zusammenarbeit mit der Palästinenserführung nach dem Wahlsieg der radikal-islamischen Hamas zunächst fortsetzen.

Tel Aviv/Kairo - Der amtierende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte am Montag in Tel Aviv, Ziel sei "eine Stärkung der Kräfte, die Israels Recht auf ein Leben ohne Terror und in sicheren Grenzen anerkennen". Solange die Hamas nicht an einer Regierung beteiligt sei, werde Israel den Palästinensern auch weiter ihre Steuereinnahmen von monatlich mehr als 40 Millionen Euro überweisen. Unterdessen hat sich die Hamas vor einem Strategietreffen in Kairo erneut gegen die Anerkennung Israels ausgesprochen.

Führende Vertreter der Hamas waren aus der Stadt Gaza und der syrischen Hauptstadt Damaskus nach Kairo gereist, um dort über die Bildung einer palästinensischen Regierung und den künftigen Kurs ihrer Bewegung zu beraten. "Die Anerkennung Israels ist eine große Bedrohung für die Rechte des palästinensischen Volkes", sagte der Hamas-Führer Mahmud Sahar dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabija. Der aus Damaskus angereisten Hamas-Delegation sollte der Chef des Hamas-Politbüros, Chaled Maschaal, vorstehen.

Die Hamas-Beratungen in Kairo waren das ranghöchste Treffen der Organisation seit ihrer Gründung 1987. Die Hamas hatte bei der palästinensischen Parlamentswahl eine absolute Mehrheit von 74 der 132 Sitze errungen. Die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat damit ihr politisches Machtmonopol verloren.

Die israelische Armee griff in der Nacht zum Montag Ziele im nördlichen Gazastreifen mit Artilleriefeuer an. Ein Armeesprecher bestätigte die Angriffe und erklärte, es handele sich um eine Reaktion auf palästinensische Raketenangriffe auf israelische Grenzorte in den vergangenen Tagen. Es seien Gebiete beschossen worden, aus denen Raketen auf Israel abgefeuert wurden.

Bereits am Sonntagabend waren bei einem israelischen Raketenangriff in der Stadt Gaza zwei Mitglieder der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad getötet worden. Israelische Medien berichteten, bei einem von ihnen handele es sich um einen Experten für den Bau von Kleinraketen und Mörsergranaten. Die Gruppe kündigte Racheanschläge an. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false