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Nach "Katrina": 30 Leichen in Altenheim entdeckt

In einem Altenheim in einer Vorort-Gemeinde von New Orleans haben Helfer mehr als 30 Tote entdeckt. Inzwischen bereitet sich die Polizei darauf vor, die restlichen etwa 15.000 Bewohner der Stadt in Sicherheit zu bringen.

New Orleans/Washington (08.09.2005, 08:09 Uhr) - Etwa 40 bis 50 Menschen seien aus dem Altenheim gerettet worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN. Der Ort St. Bernhard gehört zu einem Bereich, für den Bürgermeister Ray Nagin die Zwangsevakuierung der noch verbliebenen Menschen angeordnet hatte. Grund für die Zwangsmaßnahme ist die zunehmende Verseuchung des Wassers und die völlig zerstörte Infrastruktur der Stadt. Unterdessen haben die Gesundheitsbehörden von Louisiana dem CNN- Bericht zufolge für die Bergung der Toten rund 25 000 Leichensäcke bereitgestellt.

Das Flutwasser in New Orleans ist so stark mit Bakterien und Chemikalien verseucht, dass die US-Umweltbehörde EPA Einwohner und Retter vor jedem Kontakt damit gewarnt hat. Es bestehe die Gefahr, dass sich Menschen mit Hautverletzungen in dem verseuchten Wasser mit Bakterien infizieren könnten, warnte die EPA. Auch bestehe ein Risiko, wenn Wasserspritzer in die Augen oder den Mund gelangten. Damit wird auch die Arbeit der Rettungs- und Bergungsmannschaften erschwert.

US-Präsident George W. Bush kündigte unterdessen an, weitere 51,8 Milliarden Dollar ((41,7 Milliarden Euro) für die Hurrikanhilfe bereitzustellen. Dies teilte das Weiße Haus am Mittwochabend mit. Der Kongress hatte bereits 10,5 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern bewilligt. Der Budgetdirektor des Weißen Hauses, Joshua Bolten, machte bei der Ankündigung deutlich, dass dies nicht das letzte Mal sein werde. Das Weiße Haus müsse vermutlich noch mehr Gelder beantragen.

Der demokratische Minderheitenführer im Senat, Harry Reid, hatte nach einem Treffen mit Bush im Weißen Haus erklärt, er rechne damit, dass die Gesamtkosten für die Opferhilfe und die Beseitigung der Schäden bis zu 150 Milliarden Dollar betragen werden.

Am Donnerstag wurden in New Orleans amerikanische Militärflugzeuge (C17) mit 94 deutschen Experten des Technischen Hilfswerks (THW) erwartet. Die erste Maschine mit Hochleistungspumpen, Lastwagen und einem Team von Helfern an Bord war am frühen Morgen auf dem US- Militärflughafen im rheinland-pfälzischen Ramstein gestartet. Weitere Maschinen sollten folgen. Die insgesamt 15 Hochleistungspumpen sollen bei der Trockenlegung von New Orleans helfen.

(tso)

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