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Der türkische Militärhubschrauber am Flughafen von Alexandroupolis airport.

© Sakis Mitrolidis/AFP

Update

Hubschrauber wieder zurück in Türkei: Offiziere in Griechenland wollen von Putsch nichts gewusst haben

Während der Militärhubschrauber wieder in der Türkei ist, hoffen acht Soldaten noch auf Asyl im Nachbarland. Am Samstagabend telefonierte Erdogan mit Tsipras.

Die acht türkischen Soldaten, die sich am Samstag mit einem Hubschrauber von der Türkei nach Nordgriechenland abgesetzt hatten, sind der Staatsanwaltschaft von Alexandroupolis vorgeführt worden. Es bestehe unter anderem der Vorwurf der unerlaubten Einreise nach Griechenland und des Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz, berichtete der griechische Staatssender ERT am Sonntag.

Die Männer hätten ihrerseits offiziell in Griechenland Anträge auf politisches Asyl gestellt, hieß es in dem Bericht weiter. Nach Angaben einer Rechtsanwältin, die vier von ihnen vertritt, hätten sie von dem Putsch nichts gewusst, sondern seien für Krankentransporte zuständig gewesen. Dabei seien sie unter Beschuss geraten und daraufhin mit einem Hubschrauber geflohen. Es handelt sich um drei Majore, drei Hauptmänner und zwei Unteroffiziere, alle Heeresflieger, wie griechische Medien berichteten.

Am Montag sollen die Soldaten erneut vernommen werden; dann soll auch über das weitere Vorgehen entschieden werden - zum Beispiel darüber, ob die Männer in Gewahrsam bleiben oder unter Auflagen freigelassen werden.

Die Türkei verlangt die sofortige Rückführung der angeblichen Putschisten; Griechenland verweist auf die internationale Rechtslage, wonach Asyl- und Menschenrechte eingehalten und die Asylanträge der Männer ordnungsgemäß geprüft werden müssen. Solch eine Prüfung könnte, selbst wenn dem Verfahren Priorität eingeräumt wird, mehrere Wochen dauern, hieß es.

Die Angelegenheit war auch Gegenstand eines Telefonats zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras am späten Samstagabend. Wie die staatliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA berichtete, bedankte sich Erdogan für die griechische Haltung, den Putsch gegen ihn zu verurteilen. Hinsichtlich der acht türkischen Militärs habe Tsipras klargestellt, Griechenland werde das Asylrecht und die Menschenrechte respektieren.

Derweil wurde der Hubschrauber in die Türkei zurückgeflogen. Medienberichten zufolge landete am späten Samstagabend ein anderer türkischer Militärhelikopter auf dem Flughafen der griechischen Grenzstadt Alexandroupolis. Dessen Besatzung überprüfte den Hubschrauber und brachte ihn zurück in die Türkei. (dpa, AFP)

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