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Nach Randale im Schanzenviertel: 16 Autos in Hamburg angezündet

In der Walpurgisnacht wurden im Hamburger Stadtgebiet 16 Autos angezündet. Zuvor war es rund um das Autonomenzentrum "Rote Flora" zu Randale gekommen. Mehrere Polizisten wurden dabei verletzt.

Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag in Hamburg 16 Autos in Brand gesetzt. Im gesamten Stadtgebiet seien die Fahrzeuge angezündet worden, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dapd. Ob die Brände in Zusammenhang mit der Demonstration vom Vortag stehen, müsse erst noch ermittelt werden. Es habe Brände an neun verschiedenen Stellen gegeben.

Am Samstag waren nach Polizeiangaben rund 4.000 Teilnehmer mit der Forderung „Stadt selber machen - für das Recht auf Stadt“ durch Hamburg gezogen. Sie riefen zur "Verteidigung" des Autonomenzentrums Rote Flora und des Bauwagenplatzes Zomia auf. Dabei kam es zu Zwischenfällen. Demonstranten attackierten nach Polizeiangaben einige der 2.300 Einsatzkräfte mit Böllern. Ein Fahrzeug wurde in Brand gesetzt, und zwei Gebäude wurden mit Farbbeuteln und Steinen beworfen. Die befürchteten Ausschreitungen habe es aber nicht gegeben, hieß es im Polizeibericht.

Elf Polizisten trugen nach offiziellen Angaben Verletzungen davon. 17 Demonstranten wurden vorläufig festgenommen und weitere 50 in Gewahrsam genommen.

Mit Plakaten und Spruchbändern ausgerüstet waren die Demonstranten gegen 17 Uhr im Schanzenviertel gestartet. Unterwegs explodierten immer wieder Feuerwerkskörper, ansonsten blieb es aber zunächst ruhig. Rund um den 1. Mai gibt es in Hamburg traditionell Krawalle. Die Polizei hat sich mit einem Großaufgebot für mögliche Ausschreitungen gewappnet. Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft sind rund 2300 bis 2500 Beamte im Einsatz.

Immer wieder warnte die Polizei die Angreifer am späten Abend vor weiteren Attacken und Schaulustige, dass sie von Wasserwerfereinsätzen betroffen sein könnten. Restaurants im Viertel räumten zu fortgeschrittener Stunde vorsichtshalber Tische, Stühle und Bänke von der Straße. Gegen 22.20 Uhr rückten eine Fahrzeugkolonne des sogenannten Bearbeitungstrupps zur Aufnahme von Personalien sowie Arrestwagen an.(dpa)

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