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Foued Mbazaa

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NACH DER FLUCHT: Drei Präsidenten in 24 Stunden

In Tunesien ist der Machtkampf um die Nachfolge des geflohenen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali voll entbrannt. Der von ihm eingesetzte Nachfolger, Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi (69), hat sich gerade mal eine Nacht als Interimspräsident gehalten.

In Tunesien ist der Machtkampf um die Nachfolge des geflohenen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali voll entbrannt. Der von ihm eingesetzte Nachfolger, Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi (69), hat sich gerade mal eine Nacht als Interimspräsident gehalten. Laut Verfassung ist die Übertragung der Macht nur für eine begrenzte Zeit möglich. Zudem sieht sie vor, dass der Vorsitzende des Parlaments das Amt des Präsidenten übernehmen soll. Oppositionspolitiker kritisierten die Ernennung Ghannouchis als verfassungsrechtlich bedenklich. Am Samstag erklärte der Verfassungsrat Parlamentspräsident Foued Mbazaa (77) zum Nachfolger von Ben Ali. Ob dieser in der Lage ist, das Land zu beruhigen, ist fraglich. Er ist einer von Ben Alis Vertrauten und gilt als ebenso korrupt. Mbazaa soll Neuwahlen vorbereiten. Bundeskanzlerin Angela Merkel rief Mbazaa zu Reformen auf. „Ich appelliere an Sie, den jetzt erfolgten tiefen Einschnitt in der tunesischen Geschichte zu einem Neuanfang zu nutzen“, sagte Merkel. dpa

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