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Politik: Nachteile für Mütter

Warum Familienministerin Schmidt die Witwenrente kritisiert

Berlin (ce). Mit Skepsis beurteilen die Rentenversicherer den Vorschlag von Familienministerin Renate Schmidt (SPD), bei der Hinterbliebenenversorgung zu Gunsten von Eltern umzuschichten. „Viele Frauen brauchen derzeit noch diese Absicherung, weil sie nicht oder nur kurze Zeit berufstätig waren“, sagte ein Sprecher des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR). Auch die Rürup-Kommission zur Reform der Sozialsysteme gibt zu bedenken, dass ein Wegfall der Witwenrente bei vielen Frauen zu einer Verschlechterung ihrer finanziellen Absicherung im Alter führen würde – vor allem bei denen, die nur über geringe Einkünfte neben der gesetzlichen Rente verfügten. Bereits mit der letzten rot-grünen Rentenreform wurde 2001 die Hinterbliebenenrente von 60 auf 55 Prozent gekürzt. Dabei wurde allerdings eine Kinderkomponente eingeführt, so dass die Kürzungen für Menschen mit Kindern kompensiert wurden.

Schmidt hatte am Sonntagabend in der ARD gefordert, die Hinterbliebenenrenten zu beschränken oder auf diejenigen zu begrenzen, die Kinder erzogen haben. „Mir leuchtet nicht ein, dass eine Frau oder ein Mann, die lebenslang keine Kinder gehabt haben, trotzdem noch bei der Hinterbliebenenversorgung von der Rente des Verstorbenen profitieren – und zwar in ganz erheblichem Umfang“, sagte Schmidt. Der VDR sieht jedoch verfassungsrechtliche Bedenken bei einem sofortigen Streichen.

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