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Nacktscanner: Innen-Staatssekretär: Scannen macht niemanden „nackt“

Der Staatssekretär wollte sich ein Bild machen: Die Testperson hatte mal Sprengstoff am Körper versteckt, dann kam sie mit einem Messer und zuletzt mit einer Schusswaffe aus speziellem Stahl. Der kabinenartige Körperscanner entdeckte jeden Gegenstand.

Von Frank Jansen

„Es war dann auf dem Display eine gelb schraffierte Fläche zu sehen“, sagt Klaus-Dieter Fritsche, Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Geschlechtsmerkmale der Testperson seien nicht zu erkennen gewesen. „Die Person stellt sich hin, hebt die Arme, dann geht der Scanner an einem vorbei“, sagt Fritsche, „das dauert nur Sekunden“. Der Staatssekretär sah sich am Donnerstag in der Bundespolizeiakademie in Lübeck einen Körperscanner an, der für einen Einsatz an deutschen Flughäfen infrage kommen könnte. In der Forschungsstelle der Akademie wurde ihm demonstriert, wie das Gerät funktioniert und was es zu leisten vermag.

Fritsche hat einen positiven Eindruck: „Es gibt eine hohe Sicherheit, dass gefährliche Gegenstände entdeckt werden können“, sagt er dem Tagesspiegel. Vermutlich könne schon Mitte des Jahres ein Testapparat an einem Flughafen installiert werden.

Der Staatssekretär wollte sich angesichts der heftigen Debatte um „Nacktscanner“ ein Bild machen, wie die Geräte funktionieren und welche Gesundheitsrisiken es gibt. Die Apparatur, die ihm in der Akademie der Bundespolizei vorgeführt wurde, mache niemanden „nackt“, sagt der Staatssekretär. Gesundheitliche Risiken beim Scannen einer Person seien bislang nicht bekannt. Es werde aber weiter geforscht, um jedes denkbare Risiko ausschalten zu können.

Der Probescanner entspricht weitgehend dem Modell, das bereits am Amsterdamer Flughafen Schiphol zum Einsatz kommt. Allerdings sei die Software des Geräts weiterentwickelt worden, sagt Fritsche. Wann deutsche Flughäfen mit solchen Körperscannern bestückt werden können, lässt der Staatssekretär offen. Er gehe davon aus, dass die Einführung des Geräts „europäisch begleitet“, also EU-weit erfolgen wird. Darum bemühe sich Spanien, das Anfang des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat. Frank Jansen

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