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Naher Osten: Hamas-Chef Meschaal droht mit dritter Intifada

Die radikalislamische Hamas hat Israel mit einer dritten Intifada gedroht, sollte es nicht innerhalb eines halben Jahres die konkrete Aussicht auf einen palästinensischen Staat geben.

Kairo/Gaza - "Wir geben der internationalen Gemeinschaft sechs Monate Zeit", sagte Hamas-Chef Chef Chaled Meschaal. Die Möglichkeit für die Schaffung eines palästinensischen Staats in den Grenzen von 1967 bestehe. Anderenfalls werde das palästinensische Volk seine Bemühungen um eine politische Lösung beenden und zum dritten Mal einen Aufstand beginnen. Bei Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen gab es unterdessen erneut Tote.

Es sei der Willen aller Palästinenser und nicht nur der Hamas, die israelische Besetzung zu beenden und einen eigenen Staat mit echter Souveränität ohne jegliche jüdische Siedlungen zu schaffen, sagte Meschaal. Verhandlungen über eine schrittweise Verwirklichung dieses Ziels oder eine Grundsatzerklärung lehne Hamas ab. "Das palästinensische Volk hat nur eine einzige Forderung und wird darüber nicht verhandeln", sagte Meschaal. Dies müsse die internationale Gemeinschaft respektieren und auch Israel dazu bringen.

Intifada beendete die Annäherung

Im Kampf für einen eigenen Staat starteten die Palästinenser im Jahr 1987 den Aufstand, die Intifada. 1993 endete ihr Kampf mit dem Abkommen von Oslo, das die Autonomierechte der Palästinenser festschrieb. Mit der im Jahr 2000 begonnenen zweiten Intifada endete die Phase der Annäherung zwischen Israel und Palästinensern.

Ein Palästinenser wurde von israelischen Soldaten am Grenzübergang Karni zwischen dem Gazastreifen und dem Norden Israels erschossen, wie ein Arzt berichtete. Nach Angaben der israelischen Armee hätten die Soldaten das Feuer auf eine Gruppe von drei Palästinensern eröffnet, die sich in verdächtiger Weise den Sicherheitssperren genähert hätten. Nahe Beit Lahija im Norden wurde nach Angaben von Rettungskräften und der bewaffneten Gruppierung Islamischer Dschihad eines deren Mitglieder von israelischen Soldaten erschossen. Zuvor habe der Mann eine Panzerabwehrrakete auf die Soldaten abgefeuert. Ein Anfang des Monats bei einem Granatbeschuss verletzter Palästinenser erlag nach Angaben eines Arztes seinen Verletzungen.

Ein Toter bei Flugzeugangriff

Israelische Flugzeuge griffen zwei Fahrzeuge in Gaza an, dabei wurde nach Angaben von Augenzeugen und Ärzten ein Mensch getötet. Bei dem Todesopfer handele es sich um einen Angehörigen des bewaffneten Arms der Hamas, der gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedern der so genannten Essedin-el-Kassam-Brigaden in einem Minibus am östlichen Stadtrand unterwegs war. Die vier anderen Männer seien verletzt worden. Wenige Minuten zuvor wurde den Angaben zufolge ein anderes Auto im Stadtzentrum ebenfalls bombardiert, dabei sei aber niemand verletzt worden.

Die israelische Armee meldete unterdessen den Fund einer "enormen" Menge an Sprengstoffen in einem Haus in der Stadt Nablus im Norden des Westjordanlandes. Dabei seien auch drei einsatzbereite Sprengstoffgürtel gefunden worden, die wahrscheinlich für Selbstmordanschläge genutzt werden sollten, sagte eine Armeesprecherin. (tso/AFP)

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