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Gaza

© dpa

Nahost: 40 Tote bei erneutem Angriff auf UN-Schule

Bei einem weiteren israelischen Angriff auf eine Schule der Vereinten Nationen im nördlichen Gazastreifen sind mehr als 40 Menschen getötet worden, die in dem Gebäude Zuflucht gesucht hatten. Kurz zuvor war das Haus einer Familie getroffen worden - 12 Menschen starben.

Erneut wurde eine Schule der Vereinten Nationen getroffen, erneut gab es Todesopfer, die in dem Gebäude Schutz gesucht hatten. Beim bislang tödlichstens Angriff seit Beginn der elftägigen Militäroffensive Israels im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 40 Menschen getötet worden. Wie die Gesundheitsbehörde in Gaza am Dienstag weiter mitteilte, wurden Dutzende weitere Menschen verletzt. Augenzeugen berichten von einem Luftangriff auf die zum UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) gehörende Schule in Dschabalija im Norden des Gazastreifens.

Bereits am Dienstagmorgen sind bei bei israelischen Luftangriffen auf Schulen der Vereinten Nationen im Gazastreifen mindestens fünf Menschen getötet worden. Wie ein UN-Sprecher mitteilte, starben bei einem Angriff am Vormittag auf eine Schule im Flüchtlingslager Tschati drei Menschen. In die vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) betriebene Schule hatten sich rund 450 Menschen vor den Bombenangriffen geflüchtet. Zwei weitere Menschen starben nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern bei dem Beschuss einer weiteren Schule in Chan Junis. In die Stadt waren am Morgen israelische Bodentruppen eingerückt.

Zwölf Familienmitglieder getötet

Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Gaza sind einige Stunden zuvor nach palästinensischen Angaben mindestens zwölf Mitglieder einer Familie getötet worden. Die Leichen der Familie al-Daia wurden in das Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht. Augenzeugen gaben an, es könnten sich noch mehr Tote unter den Trümmern des Hauses befinden. Israelische F-16-Kampfjets hätten Raketen auf das Gebäude abgefeuert.

Am Rande des Viertels kam es den Angaben zufolge zu heftigen Kämpfen zwischen israelischen Bodentruppen und bewaffneten Palästinensern. Die Truppen seien mit Raketenangriffen aus der Luft unterstützt worden. In Dschebalia im nördlichen Gazastreifen sei eine weitere Palästinenserin von einer Panzergranate tödlich getroffen worden.

Keine Waffenruhe in Sicht

Israel will einer Waffenruhe im Gazastreifen nur im Falle verbindlicher Zusagen über einen Stopp der Raketenangriffe und des Waffenschmuggels zustimmen. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte am Dienstag nach Angaben des Rundfunks weiter, Israel habe sich nicht der Illusion hingegeben, dass es bei dem Militäreinsatz gegen die radikal-islamische Hamas-Organisation keine israelischen Opfer geben werde. Zentrales Ziel sei es weiter, für Ruhe im Süden Israels zu sorgen. Er habe gewusst, dass die internationale Gemeinschaft gegen den Großeinsatz protestieren werde. Israel habe den ständigen Raketenbeschuss seiner Grenzorte aber nicht mehr hinnehmen können, sagte Olmert. (ae/sba/dpa/AFP)

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