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Politik: Nahost: Arafat-Vertrauter bei Explosion in Nablus getötet

Bei einer Explosion im Westjordanland ist am Sonntag ein prominentes Mitglied von Jassir Arafats Fatah-Organisation getötet worden. Die Organisation sprach von einem Attentat Israels.

Bei einer Explosion im Westjordanland ist am Sonntag ein prominentes Mitglied von Jassir Arafats Fatah-Organisation getötet worden. Die Organisation sprach von einem Attentat Israels. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon bezeichnete die Bereitschaft Israels zur Zurückhaltung gegenüber den Palästinensern als begrenzt. Er warf der Palästinenser-Regierung vor, sich nicht ausreichend für die Umsetzung des Waffenstillstands-Plans des Chefs des US-Geheimdienstes CIA, George Tenet, einzusetzen. Auf dem Weg in die USA wurde Scharon am Sonntag zu Gesprächen in Großbritannien erwartet.

Die Fatah teilte mit, der 29-jährige Palästinenser habe eine Telefonzelle in Nablus benutzen wolle, als diese detonierte. Bei der Explosion sollen auch zwei Kinder verletzt worden sein. Die israelische Armee äußerte sich zu dem Vorfall nicht. Das israelische Sicherheitskabinett hatte sich vergangene Woche die Option offen gehalten, trotz der geltenden Waffenruhe in Einzelaktionen gegen militante Palästinenser vorzugehen.

Wie der israelische Rundfunk meldete, hatte Scharon am Samstag gegenüber dem US-Nahostvermittler William Burns bekräftigt, der vollständige Stopp der Gewalt in den Palästinensergebieten sei Voraussetzung für eine Umsetzung des so genannten Mitchell-Plans. Scharon bestehe auch auf einer zusätzlichen zehntägigen "Prüfungsphase" für die Palästinenser, hieß es.

Scharon sagte am Samstagabend vor jüdischen Siedlern in Jerusalem, die Gewalt in den Palästinenser-Gebieten habe nicht einen Tag aufgehört. "Die wiederholten Mordanschläge und Verletzungen der Waffenruhe von Seiten der Palästinenser-Regierung haben uns gezwungen, die Situation zu überdenken", sagte Scharon. Arafat hatte am Samstag gesagt, er könne in israelisch-kontrollierten Gebieten keinen Waffenstillstand umsetzen, sondern nur in den von den Palästinensern selbst kontrollierten Teilen. Scharon will am Dienstag US-Präsident George W. Bush treffen, um den Besuch von US-Außenminister Colin Powell im Nahen Osten diese Woche vorzubereiten.

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