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Nahost: Bethlehem ist ein "großes Gefängnis"

Victor Batarseh, Bürgermeister von Bethlehem, der Geburtsstadt Jesu, sieht den Tourismus in seiner Stadt gefährdet.

Bethlehem/Würzburg - Durch die israelische Sperranlage und einen Kontrollpunkt sei ein Viertel in der Stadt «schon ein Getto geworden», Bethlehem sei «insgesamt ein großes Gefängnis», sagte er der in Würzburg erscheinenden Zeitung «Tagespost» (Samstagsausgabe). Der Besuch von Christen in der Stadt stelle «eine große Herausforderung dar für die israelische Politik der Isolierung und Demütigung des palästinensischen Volkes».

Allein in den letzten 15 Jahren hätten 42 Prozent der palästinensischen Christen Bethlehem verlassen. Batarseh hofft dennoch auf ein gutes Jahr 2006, insbesondere was die Wahlen in Israel und bei den Palästinensern betrifft. Diese könnten Regierungen bringen, «die sich zusammensetzen und über den Frieden reden». Er fügte hinzu: «Wir, das palästinensische und das israelische Volk, brauchen keine Mauern, sondern Brücken. Lasst uns verhandlen, anstatt uns abzukapseln.»

Schon zuvor hatte Batarseh beklagt, dass seine Stadt aus der christlichen Welt keine politische oder wirtschaftliche Unterstützung bekommt. «Die militärische Besatzung, die Reisebeschränkungen, Schikanen an den Militärkontrollpunkten und die illegale israelische Mauer um Bethlehem werden zu einem Zusammenbruch unserer Wirtschaft führen», sagte er. Auch den Tourismus, die Haupteinnahmequelle der Stadt, sieht er deshalb gefährdet. (tso/dpa)

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